Ermittlungen im Schützenverein
"Der Tote in der Schlucht" im ZDF: Zeitreise, Wendungen und ein atemberaubendes Finale
Aktualisiert:
von teleschauDie Kommissare Lisa Kuen und Alexander Yüsüf-Demir vor der Tafel mit den entscheidenden Hinweisen. Werden sie den Fall lösen?
Bild: ZDF und [M] Johannes Landsiedl [
Lisa Kuen (Patricia Aulitzky) und Alex Yüsüf-Demir (Dominik Raneburger) ermitteln in ihrem zweiten Fall "Der Tote in der Schlucht" in einem Tiroler Dorf, in dem Männer und Tradition den Ton angeben.
Das Mordopfer im aktuellen Fall ist Josef Radl (Hans Danner), Mitglied des örtlichen Schützenvereins. Vor einigen Jahren war er Informant beim Überfall auf einen Geldtransporter. Der Drahtzieher Colussi (Bernhard Schir), auch er ein ehemaliges Vereinsmitglied, wurde gerade aus der Haft entlassen. Hat er Radl ermordet? Oder war es ein anderer Schütze?
Der Schützenverein: eine traditionelle Männerwelt
Bei der Befragung der Schützen des Vereins beißt Ermittlerin Lisa auf Granit - ein echter Männerverein hält eben zusammen. Die emanzipierte Kommissarin bringt das so richtig auf die Palme. Sie wütet über den Schützenverein und die patriarchalen Strukturen der Region im Allgemeinen. "Die Schützen sind die Schützen", beschwichtigt ihr Kollege Alex. Sie "gehören zu Tirol wie die Perchten, die Huttler, das Aperschnalzen und die Sonnwendfeier."
Das Dargestellte ist nicht etwa reine Fiktion. Um den Verein möglichst realistisch zu porträtieren, arbeitete man "mit einem authentischen Schützenverein" zusammen, verriet Regisseurin Mirjam Unger im Interview mit heutetv.at. Im Gespräch mit dem "Kurier" zeigte sie sich erstaunt, "welchen Stellenwert diese Vereine und Gruppierungen nach wie vor haben, und ich war auch überrascht, wie männlich konnotiert das Waffentragen und das Jagen nach wie vor sind".
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Dreharbeiten auf einer echten Rinderversteigerung
Noch so eine alte Tradition in der landwirtschaftlich geprägten Region ist der Viehhandel. Lisa und Kollege Alex landen bei der Suche nach einem verdächtigen Bauern auf einer Rinderversteigerung. Und die wirkt laut Regisseurin Unger aus gutem Grund so realistisch: "Wir haben verstärkt einen dokumentarischen Zugang verfolgt. So haben wir Szenen inmitten einer realen Tiroler Rinderversteigerung gedreht."
"Der Tote in der Schlucht": eine Zeitreise mit Überraschung
Wer also eine kleine Zeitreise in eine geradezu archaisch anmutende Tiroler Männerwelt unternehmen möchte, ist beim neuen Landkrimi "Der Tote in der Schlucht" genau richtig. Und obendrauf bekommen die Zuschauer:innen einen Kriminalfall mit überraschenden Wendungen und einer noch überraschenderen Auflösung zu sehen.
Hinter der Kamera: Fast nur Frauen
Besonders in diesem von Männern geprägten Landkrimi überrascht es vielleicht, dass hinter der Kamera neben Regisseurin Mirjam Unger fast ausschließlich Frauen den Ton angaben. Eva Testor schrieb das Drehbuch und stand hinter der Kamera. Auch die Produktion und der Schnitt lagen in Frauenhand.
Und im Krimi selbst? Da ist Kommissarin Lisa Kuen natürlich dann doch nicht die einzige Frau, die sich nichts gefallen lässt. Auch wenn es vielleicht zunächst so scheint. Aber schaut selbst.
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