Podcast-Debatte um ZDF-Kultserie
"Bisschen sedierend": Darum ist Klaas Heufer-Umlauf kein Fan vom ZDF-"Traumschiff"
Aktualisiert:
von Malika BaratovKlaas Heufer-Umlauf kritisiert die heile Welt auf dem Traumschiff.
Bild: Panama Pictures
Im Podcast "Baywatch Berlin" sprechen Klaas Heufer-Umlauf, Jakob Lundt und Thomas Schmitt über die Kultserie "Das Traumschiff". Während Lundt schwärmt, kann Klaas die Serie nur bedingt genießen.
"Das Traumschiff" gehört seit Jahrzehnten zum festen Fernsehprogramm rund um den Jahreswechsel. Während Millionen Zuschauer:innen die Serie lieben, gibt es auch Kritiker:innen, die mit der "heilen Welt" auf dem Kreuzfahrtschiff wenig anfangen können.
Moderator Klaas Heufer-Umlauf (42) zählt offenbar zu Letzteren. Bereits 2019 zeigte er bei "Late Night Berlin", dass er den ZDF-Klassiker gern auf die Schippe nimmt - mit der Parodie "Das Traumschiff für Millennials". In der neuen Folge seines Podcasts "Baywatch Berlin" diskutierte er gemeinsam mit Jakob Lundt (39) und Thomas Schmitt (46) erneut über die beliebte Serie. Während Lundt ins Schwärmen geriet, konnten die anderen beiden die Begeisterung nur bedingt teilen.
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Klaas hinterfragt die Geschichten der ZDF-Serie
"Das ist eineinhalb Stunden eine heile Welt aus den Köpfen von ZDF-Autoren - und das liebe ich", schwärmte Lundt. Die wiederkehrenden Geschichten und Erzählmuster bereiten ihm "große Freude". Klaas hingegen gab zu, vor Kurzem selbst eine nächtliche Wiederholung gesehen zu haben, aber nur eine halbe Stunde: "Bis ich zu müde dafür wurde", meinte er. Der Film sei "ja schon auch ein bisschen sedierend". Lundt konterte: "Nein, finde ich gar nicht. Jede Sekunde sauge ich auf, mit Begeisterung!".
Für Heufer-Umlauf liegt der Reiz der Serie weniger in der eigentlichen Handlung, sondern eher in den kleinen Beobachtungen hinter den Kulissen: Er habe sich vielmehr die Frage gestellt, wie die Gespräche zwischen den Schauspieler:innen wohl ablaufen, wenn die Kameras mal ausgeschaltet sind. "Was auch immer geil ist beim Traumschiff, ist Komparsen zu beobachten, weil die können gar nichts", scherzte er. Lundt wies darauf hin, dass es sich bei diesen Komparsen um die regulären Gäste an Bord handle, die "als Komparsen genutzt" würden.
Simpler Dialog, vorhersehbare Figuren
"Es hat offenbar eine beruhigende Wirkung, wenn man in schöner Tradition mit unterschiedlichen Zutaten immer dasselbe kocht", fasste Heufer-Umlauf zusammen. Schmitt ergänzte: "Der Flavour vom Traumschiff, weshalb man es schaut, ist ja genau das, dass die Charaktere - man könnte sagen - ein bisschen eintönig sind." Klaas unterbrach: "Das sind Drehbücher in einfacher Sprache."
Auch die Dialoge der Serie seien bewusst simpel gehalten. Schmitt erinnerte an einen alten Ausschnitt, in dem Florian Silbereisen (44) als Kapitän Max Parger auf einen Metal-Fan trifft, der glaubt, er sei auf einer "Metal-Cruise". "Der kommt dann an und macht in drei Sätzen jedes Klischee, das man über Metal-Fans haben kann." Dabei stellte er die Frage: "Passen die Drehbuchautoren ihr Niveau dem Traumschiff an - und dem, was man da sehen will, oder können sie es nicht besser?"
"Eskapismus pur": Lundt verteidigt das Traumschiff
Thomas Schmitt vermutete, dass es für die Drehbücher wohl klare Vorgaben gebe, die Figuren bewusst nicht zu "tiefsinnig" zu schreiben. Klaas ergänzte: "Dass du die Erzählgeschwindigkeit und auch die Erzähl-Präzision immer angleichst an die Konditionierung des jeweiligen zu erwartenden Publikums, ist ja klar."
Lundt verteidigte die Serie schließlich leidenschaftlich: "Man erwartet ja gar nicht, dass 'Traumschiff' ist wie ein Tarantino-Film oder Spielberg-Film. Dieses Erwartbare - im besten Sinne - das ist ja das, was so wohl tut." Für ihn sei es "eineinhalb Stunden Eskapismus". "Ich will gar nicht gefordert werden", sagte er. Selbst eine reale Kreuzfahrt könne nicht annähernd so harmonisch sein wie die Darstellung in der Serie: "Das ist wie eine Surrealität, wo alles harmonisch ist und selbst der größte Konflikt in zwei Minuten geklärt ist. [...] Und das ist so schön."
Sogar Klaas konnte sich ein wenig von Lundts Begeisterung anstecken lassen: "Ja, verstehe ich, dass das auch irgendwie was für sich hat."
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.
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