Starker Charakter
Riccardo Simonetti über Karrierebeginn: "Wir können dich nicht auf den Bildschirm bringen"
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von teleschauRiccardo Simonetti ist heute ein Star der deutschen Unterhaltung.
Bild: 2025 Getty Images/Kate Green
Riccardo Simonetti ist einer der beliebtesten Moderatoren Deutschlands. Aber sein Start in die TV-Karriere war alles andere als leicht. Jetzt blickte er emotional auf seine problematische Anfangszeit zurück.
Wo Riccardo Simonetti auftaucht, glitzert es. Nicht nur optisch, sondern aufgrund von Riccardos Charakter und Präsenz. Er sorgte bei "Wer stiehlt mir die Show?" in der zweiten Staffel 2022 - auch wenn er nie gewann - für einige ganz besondere Momente.
Mittlerweile ist der 32-jährige gebürtige Oberbayer in der ersten Klasse der deutschen Unterhaltsbranche angekommen. Der ehemalige Blogger ("The Fabulous Life of Ricci") moderierte seine eigenen TV-Shows "Legendär" oder "Salon Simonetti", aber auch den "ZDF-Fernsehgarten" oder die "Tribute to Bambi"-Gala. Er ist als Synchronsprecher und Schauspieler tätig und schrieb drei Bücher.
Simonetti hat es geschafft. Leicht war das nicht. Auf Instagram blickte der Entertainer nun zurück auf seine schwierige Anfangszeit, als man ihm ins Gesicht sagte, er habe im Fernsehen keine Chance.
Riccardo Simonetti wurde abgelehnt: "Du bist schwul. Du wirst es nicht schaffen!"
Ablehnung im schlimmsten, Misstrauen im besten Fall - damit kennt sich Simonetti aus. In Bad Reichenhall, kurz vor der Grenze zu Österreich, wo Simonetti als Sohn italienischer Eltern aufwuchs, gab es damals nicht sehr viele Jungs, die sich in kunterbunten Klamotten so anzogen, als würden sie nicht zur Schule, sondern zur Fashion Week gehen. Dass er homosexuell war, wusste Simonetti schon lange, öffentlich geoutet hat er sich jedoch erst Mitte der 2010er-Jahre.
Homosexualität war im TV-Business verpönt. Das musste er auch zu Beginn seiner Karriere erfahren, wie er jetzt auf Instagram seinen 529.000 Followern schilderte. Anlass für den emotionalen Rückblick war seine Teilnahme an der neuesten Ausgabe von "Hast du Töne?", wo er gerade in der zweiten Staffel neben Caroline Frier und Rick Kavanian Kapitän des Rateteams ist. Die Show mache "mir selbst so unglaublich viel Spaß", schrieb zu einem Post und fuhr fort: "Da wurde ich etwas sentimental und wollte ein paar Gedanken mit euch teilen."
"Hast Du Töne?" mit Riccardo Simonetti
Aufgeben? Für Riccardo Simonetti nie eine Option
In acht Bildern mit Untertiteln erzählte Simonetti von einer Szene, die sich vor über einem Jahrzehnt abgespielt hat. "Als ich im Fernsehen startete, vor beinahe elf Jahren, fragte mich der Leiter eines TV-Senders, wo ich mich in zehn Jahren selbst sehe", begann Simonetti die Zeitreise.
"Ich wäre gerne imstande, ein Publikum aller Generationen anzusprechen", habe er damals geantwortet - und sei ausgelacht worden. "Das wirst du niemals schaffen. Du bist ein schwuler Mann, der nicht aussieht wie die meisten Männer, also können die dich nicht wirklich auf den Bildschirm bringen."
Er sei zunächst traurig gewesen, denn: "Ich glaubte ihm." Dann aber wandelte sich Trauer in Trotz: Er wollte ihm das Gegenteil beweisen. "Mit jedem Engagement, das ich übernahm, wollte ich beweisen, dass mein Ziel sehr wohl möglich war." Heute weiß er, was er damals langsam erkannte: "Manchmal braucht es Zeit und es kann sein, dass du der einzige bist, der an dich glaubt. Und so sehr du dich auch bemühen wirst, die Meinung der Leute zu ändern - du kannst es nicht. Einige werden nie auf deiner Seite sein."
Riccardo Simonetti: "Ist die Welt nicht bereit - dann ändere sie!"
Das sei aber auch gar nicht das Wesentliche. "Erfolg bedeutet nicht, dass man jeden auf seine Seite bekommt. Erfolg bedeutet, sich vorwärtszubewegen, trotz der Hindernisse, die in deinem Weg stehen."
Diese Erkenntnis habe sich auch bei ihm erst mit der Zeit entwickelt. "Als ich jünger war, dachte ich, ich müsse wirklich jeden für mich gewinnen. Als ich aufwuchs, lernte ich, dass Erfolg bedeutet, zu seinen Träumen zu stehen." Gerade in einer Welt, in der es so "viele Menschen gibt, die es am liebsten hätten, wenn es dich gar nicht gäbe."
Simonetti, seit August 2024 mit seinem Partner Steven verheiratet, schloss seine Rückschau mit einem Appell an alle, die sich ähnlich fühlen, wie er einst: "Lass nicht andere Leute bestimmen, wovon du träumen sollst und wovon nicht. Wenn die Welt nicht bereit (für dich) ist - dann ändere sie! Oder versuch es zumindest und auch du wirst irgendwo rauskommen, wo es bezaubernd ist."
Auch Anna Ermakova lobt Riccardo Simonetti
Von seinen Fans und vielen Prominenten gab es enormen Zuspruch zu seinem Post. US-Schauspielerin Rose McGowan etwa lobte: "Stärke, Anmut, Schönheit, Güte und Magie - das bist du." Boris Beckers Tochter Anna Ermakova kommentierte: "Das ist bezaubernd - du bist so inspirierend."
Ein anderer Fan bedankte sich: "Was für eine kraftvolle Message! Danke, dass du diese tollen Gedanken mit uns teilst, und großen Dank, dass du trotz aller Negativität immer so positiv bist!" Ein weiterer Kommentar lautete: "Ich liebe es einfach, dich im Fernsehen zu sehen. Du machst so gute Laune und bist so sympathisch!"
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Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.
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