TV-Premiere-Rückblick: So anders sah Linda Zervakis bei ihrer ersten "Tagesschau"-Ausgabe aus

Am 17. Mai 2013 stand Linda Zervakis zum ersten Mal im Scheinwerferlicht der 20-Uhr-Hauptausgabe der "Tagesschau". Damals 37 Jahre alt, trat sie in einem knallroten Blazer vor die Kamera - und wurde zur ersten Hauptsprecherin der "Tagesschau" mit Migrationshintergrund.

Geboren in Hamburg als Tochter griechischer Einwanderer, arbeitete sie zunächst als Werbetexterin, bevor sie 2001 zum NDR wechselte. Ihren Weg zu den Hauptnachrichten hatte sie sich schrittweise erarbeitet: Über den Radiosender N-Joy führte ihr Weg zum Fernsehen  erst zum "Nachtmagazin", dann zur "Tagesschau". Mit ihrer Berufung zur festen Sprecherin der 20-Uhr-Nachrichten hatte sie schließlich den Höhepunkt ihrer ARD-Laufbahn erreicht.

Acht Jahre im "Tagesschau"-Rampenlicht

Ernst, wenn es die Nachrichtenlage erforderte, warmherzig, wenn sie das Studio verließ: Zervakis' Gelassenheit und ihr Humor, den sie abseits der Nachrichten in Interviews zeigte, machten sie zu einer Ausnahmeerscheinung im oftmals nüchternen Nachrichtengeschäft.

Als die ARD im Frühjahr 2021 bekannt gab, dass Zervakis die "Tagesschau" verlässt, überraschte dies viele Zuschauer:innen. "Linda Zervakis möchte sich auf eigenen Wunsch hin beruflich verändern", hieß es knapp. Doch sie verließ die "Tagesschau" nicht ohne neues Ziel: Bei ProSieben fand sie eine neue Heimat.

Abschied mit Symbolik

Am 26. April 2021 stand Zervakis schließlich ein letztes Mal vor den "Tagesschau"-Kameras der 20-Uhr-Nachrichten. Wie schon bei ihrer Premiere trug sie einen roten Blazer - ein bewusstes Zitat ihres ersten Auftritts. Auf Instagram erinnerte sie ihre Follower:innen damals an diesen Anfangsmoment. "Auch wenn das fast acht Jahre her ist, weiß ich noch ganz genau, wie es sich angefühlt hat", schrieb sie zu ihrem Abschied.

"Es war eine Mischung aus kurz vor in Ohnmacht fallen, Wackelpudding in den Beinen und dieses Gefühl, wenn man weiß, dass man nur noch zwei Minuten hat, um seinen Zug zu bekommen und es eigentlich unwahrscheinlich ist, dass man seine Sitzplatzreservierung einlösen kann. Stress pur." Dennoch meisterte sie ihre erste Sendung souverän – und entwickelte sich über die Jahre hinweg zu einem der beliebtesten Gesichter der Nachrichtenwelt.

Auch interessant:

ARD-Honorare: Wie hoch die Gage der "Tagesschau"-Sprecher:innen ist

Hans Sigl mischt sich ein: Aufregung um die "Tagesthemen"

Moderator Constantin Schreiber verlässt die "Tagesschau": Das sind die Gründe

Romy Hiller: Wer steckt hinter der neuen "Tagesschau"-Sprecherin?

Judith Rakers spricht über ihren schweren Gleitschirm-Unfall: "Du müsstest doch tot sein"

Wechsel zu ProSieben

Nach ihrem Abschied von der "Tagesschau" moderierte sie von September 2021 bis Dezember 2023 gemeinsam mit Matthias Opdenhövel das Infotainment-Magazin "Zervakis & Opdenhövel. Live.". 2021 war sie außerdem Teil des Moderatorinnen-Teams beim "Triell der Kanzlerkandidaten" für ProSieben.

Seitdem präsentiert Zervakis immer wieder Sonderformate wie die Doku-Reihe "ProSieben Thema.", tritt als Gesprächspartnerin in Talkshows auf und bleibt in der Medienbranche auch darüber hinaus präsent - zum Beispiel durch ihre wöchentliche Satire-Sendung "Fake News - Alles erstunken und erlogen" auf ProSieben. Seit Januar 2025 ist sie auch wieder für die ARD im Einsatz: Sie moderiert nun den Politik-Podcast "Berlin Code" aus dem ARD-Hauptstadtstudio.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.