"US Open" durchleuchtet – die brillanten Analysen von Bianca Ambros und Mario Hochgerner im Rampenlicht

Das sagt Sportmoderator und Insider Mario Hochgerner

Mein Rückblick auf die erste Runde bei den "US Open": "Aus österreichischer Sicht ist es sehr schade, dass Sebastian Ofner momentan in einem Leistungstief steckt und das auch bei den "US Open" nicht wirklich ändern konnte. Natürlich hatte er mit Casper Ruud einen Gegner gehabt, der ohnehin schwer zu schlagen ist – immerhin die Nummer 12 der Welt.
Aber Sebastian Ofner ist sowohl körperlich als auch formmäßig derzeit nicht in der Lage, einen Topspieler zu schlagen. Aus österreichischer Sicht ist es daher bitter, dass mit ihm nur ein Österreicher im Bewerb war und dieser schon so früh ausgeschieden ist."

"Zu den Favoriten: Jannik Sinner, Carlos Alcaraz und Novak Djokovic sind alle ohne größere Probleme durch die erste Runde gekommen. Das ist bei den "US Open" extrem wichtig, wenn man wenige Sätze abgibt. Es gibt ja das Sprichwort: "Man gewinnt die US Open in der ersten Woche nicht, aber man kann sie verlieren." – nämlich dann, wenn man lange Matches hat, viel Stress, wenig Regenerationszeit. Genau das haben die drei Topfavoriten vermieden. Sie haben ihre Erstrundenpartien schnell und souverän durchgebracht. Das war zwar zu erwarten, aber trotzdem immer wieder beachtlich zu sehen – diese Konstanz gleich zu Beginn des Turniers."

"Eine negative Überraschung für mich war Daniil Medvedev. Sportlich hätte ich nicht gedacht, dass ein ehemaliger "US Open"-Sieger gleich in der ersten Runde rausgeht. Aber auch mit einem erneuten Auszucker auf dem Platz und einer Szene, die dem Tennissport nicht wirklich würdig ist, hat er für negative Schlagzeilen gesorgt. Medvedev hat das Publikum dazu ermutigt, eine sechsminütige Unterbrechung bei Matchball seines Gegners herbeizuführen und das war alles andere als fair. Für mich ist er damit der Verlierer dieser "US Open"."

"Und natürlich – das dürfen wir nicht außer Acht lassen – die Frisur von Carlos Alcaraz. Anscheinend hat ihm sein Bruder einfach die Haare abrasiert. Frances Tiafoe hat gesagt, es schaut schrecklich aus. Ich persönlich finde aber, es sieht eigentlich ziemlich schnittig aus – für mich eine Gewinnerfrisur."

Mein Ausblick auf die zweite Runde: "Es ist immer schwierig zu sagen, weil man oft noch nicht ganz genau weiß, wer auf wen treffen wird. Aber klar ist: Wir müssen Jannik Sinner, Carlos Alcaraz und Novak Djokovic verfolgen – das sind für mich die drei großen Favoriten in diesem Turnier."

"Natürlich kann es auch den einen oder anderen Außenseiter geben. Das finde ich ganz spannend zu beobachten: Die US-Amerikaner. Ben Shelton oder Taylor Fritz sind Spieler, die ins Finale kommen können. Und wenn wirklich alles für sie läuft, könnten sie vor heimischem Publikum auch das Turnier gewinnen. Gerade bei den "US Open" in New York spielen die Fans eine große Rolle. Ich bin gespannt, wie weit die Fans Shelton und Fritz tragen können. Für mich sind die beiden die heißesten Außenseiter und jene, die den Favoriten Sinner, Alcaraz und Djokovic gefährlich werden können."

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.at ('Behind the Screens' Österreich) veröffentlicht.