Ein Dreiviertel Jahrhundert jung
75 Jahre Reinhold Bilgeri: ORF zeigt den Spielfilm-Klassiker
Aktualisiert:
von Luna Bas/ Marie-Thérèse HartigReinhold Bilgeri in "Der Atem des Himmels"
Bild: ORF/ZDF/Christian Schramm
Bilgeris kreative Reise: Zwischen Musik, Film und Literatur
Reinhold Bilgeri ist ein echtes Multitalent: Musiker, Schriftsteller, Drehbuchautor und Filmemacher. Ursprünglich als Lehrer ausgebildet, folgt er seiner Leidenschaft für die Musik und feiert mit seiner Band "Clockwork" erste Erfolge, bevor er sich als Solo-Künstler einen Namen macht. Doch sein kreativer Geist kennt keine Grenzen – er begeistert auch als Kabarettist („Im Westen nichts Neues“), verfasst Drehbücher und bringt seinen Roman "Der Atem des Himmels" auf die große Leinwand. Auch in der Literaturwelt hinterlässt er seine Spuren.
Kreativität liegt wohl in der Familie: Seine Ehefrau Beatrice und Tochter Laura sind ebenfalls in der Film- und Musikbranche erfolgreich.
Anlässlich seines halbrunden Geburtstages strahlt ORF 3 in der Nacht auf Samstag sein Film-Debüt "Der Atem des Himmels" aus.
Auf Joyn ist das Drama 30 Tage im Stream abrufbar.
Hier geht's zum Meisterwerk von Reinhold Bilgeri
"Der Atem des Himmels"
Der Film spielt im Jahr 1953 in Vorarlberg und erzählt die Geschichte der jungen Witwe Erna. Nach dem Tod ihres Vaters zieht es sie in die Berge, wo sie in der kleinen Gemeinde Blons ein neues Zuhause sucht. Dort lernt sie den Volksschullehrer Eugenio kennen, der später der Vater ihrer Kinder wird. Eugenio setzt sich mit Nachdruck für besseren Lawinenschutz im Dorf ein – doch seine Warnungen stoßen auf taube Ohren.
Am 11. Januar 1954 folgt die Katastrophe: Zwei Lawinenabgänge verschütten Blons und zerstören dabei zwei Drittel des Dorfes. Bei einem weiteren Schneerutsch werden auch Erna und Eugenio unter den Schneemassen begraben. Während Erna sich retten kann, erliegt Eugenio nach seiner Bergung seinen inneren Blutungen.
Eine wahre Geschichte
Der Spielfilm folgt dem von Bilgeri zuvor veröffentlichten Roman "Der Atem des Himmels" und thematisiert die Lawinenkatastrophe von 1954 in Vorarlberg. Diese zählt zu den verheerendsten Lawinentragödien im Ost-Alpenraum, bei der an mehreren Orten im Großen Walsertal, Montafon, Klostertal und Bregenzerwald 125 Personen ihr Leben aufgrund der Schneemassen verlieren.
Bilgeri fungiert dabei als Autor, Regisseur und Produzent und erhält gleich drei Nominierungen für die Kurier Romy 2011. Seine Ehefrau Beatrice schlüpft in die Rolle der Protagonistin Erna, während seine Tochter Laura ebenfalls als Darstellerin mitwirkt.