Krimi oder Philosophiestunde?
Das darfst du nicht verpassen: Heute läuft "Die Stille am Ende der Nacht"
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von teleschau - Eric LeimannAls Konstanze Satorius und Johannes Fischer ermitteln Victoria Trauttmansdorff und Henry Hübchen zum dritten Mal in einem ZDF-Krimi, der auf Romanen Jan Costin Wagners beruht. Ist es der Letzte?
Bild: ZDF/Sandra Hoever
Zwei ältere Ermittler, gespielt von Henry Hübchen und Victoria Trauttmansdorff, denken in "Die Stille am Ende der Nacht", der Verfilmung von Krimiautor Jan Costin Wagner, über Schuld und Sühne nach. Es geht um einen Mord, für den die Mutter von drei kleinen Kindern seit Jahren im Gefängnis sitzt. Unschuldig?
Hübchen und Trauttmansdorff wieder als Ermittler
"Die Stille am Ende der Nacht" ist der dritte Film einer ZDF-Reihe, in der Henry Hübchen und Victoria Trauttmansdorff die Hamburger Ermittler Johannes Fischer und Konstanze Satorius spielen. "Tage des letzten Schnees" (2019) und "Das Licht in einem dunklen Haus" (2022) hießen die ersten beiden Filme. Benannt nach den Krimivorlagen des bei Frankfurt lebenden Schriftstellers Jan Costin Wagners. Fun Fact: Im Buch spielt die Handlung in Finnland, und der Kommissar heißt Kimmo Joentaa.
Im dritten Teil der Reihe (Montag, 10. Februar, 20:15 Uhr im ZDF-Livestream auf Joyn) geht es um einen alten Fall, der den mittlerweile pensionierten Ermittler Fischer zurück aus der Rente holt: Liane Sievers (Kim Riedle) soll ihren Chef, Besitzer einer Werbeagentur, erschlagen haben. Sie wurde vor einigen Jahren aufgrund von Indizien verurteilt.
Zwölf Jahre soll ihre Strafe dauern. Liane streitet die Tat ab. Zu Hause blieben ihr Mann Jasper (Franz Hartwig) und drei Kinder allein zurück. Weil sich neue Hinweise ergeben, rollen Fischer, Satorius und ihr junger Kollege Jan Kettler (Lucas Reiber) den Fall noch einmal auf. Abseits des Polizeireviers, sozusagen in einer geheimen Ermittlungszentrale.
Krimi meets Philosophie: Das macht den Film und die Bücher so spannend
Jan Costin Wagners Bücher spielen auf verschiedenen Zeitebenen und regen zum Nachdenken über die Macht der Vergangenheit für das Leben der heutigen Protagonisten an. Nicht selten geht es um Schuld, Sühne und Traumata, die sich über Verbrechen ihren Weg ins Leben bahnen.
"Die Stille am Ende der Nacht" erzählt davon, was es mit Kindern macht, wenn es heißt, ihre Mutter sei eine Mörderin - und sitze deswegen im Gefängnis. Es geht auch um die Frage, wer das Recht hat, böse Menschen zu töten und welche Strafe dafür anfällt. Juristisch, psychologisch, moralisch.
Victoria Trauttmansdorff ordnet den Stoff wie folgt ein: "Es sind keine klassischen Krimis. Eher schon Romane über das Leben und Menschsein, wo es dann halt noch einen Fall zu lösen gibt. Und selbst bei dem denkt man noch über das große Ganze nach."
Dem philosophischen Krimi hilft es natürlich, dass er mit Henry Hübchen (77) und Victoria Trauttmansdorff (64) toll besetzt ist. Es sind zwei der besten deutschen Schauspieler, die hier ermitteln. Das Spiel der beiden und auch das von Kim Riedle als gequälte Mutter in Haft ist großartig.
Keine weiteren Filme geplant - wegen Henry Hübchens Alter?
Insgesamt sechs Kimmo Joentaa-Romane von Jan Costin Wagner gibt es, der letzte ist allerdings bereits 2017 erschienen. Es wäre also Stoff für weitere Filme vorhanden, doch es ist zu hören, die Reihe könnte mit dem dritten Film abgeschlossen sein. Doch warum?
Weil ihr Star Henry Hübchen schon 77 Jahre alt ist? Victoria Trauttmansdorff, befragt zu den Gerüchten, dass nun Schluss sein soll, sieht es anders: "Ach, so alt ist er doch noch gar nicht", entgegnet sie im Interview mit der Agentur teleschau. "Vor allem ist der Mann topfit. Also am Schauspieler würde das sicher nicht scheitern."