"Eine Frau mit berauschenden Talenten" - im wahrsten Sinne

Isabelle Huppert: Ein Blick auf die beeindruckende Karriere der französischen Schauspiel-Ikone

Aktualisiert:

von teleschau - Susanne Bald
Isabelle Huppert zählt zu den größten Filmdiven Frankreichs und des europäischen Kinos.

Isabelle Huppert zählt zu den größten Filmdiven Frankreichs und des europäischen Kinos.

Bild: 2020 Getty Images/Pascal Le Segretain


Von Jeanne Moreau über Catherine Deneuve bis zu Fanny Ardant: Frankreich hat eine beeindruckende Reihe von Film-Diven hervorgebracht. In dieser Aufzählung darf auch sie natürlich nicht fehlen: Isabelle Huppert.

Auf einen Blick

  • Name: Isabelle Anne Huppert

  • Geburtstag: 16. März 1953

  • Geburtsort: Paris

  • Wohnort: Paris

  • Größe: 1,60 Meter

  • Familienstand: verheiratet

  • Kinder: eine Tochter, zwei Söhne

"Eine Frau mit berauschenden Talenten" (Sonntag, 23. Februar, 0:15 Uhr, Das Erste) lautet der deutsche Titel eines Films mit Isabelle Huppert. Eine Frau mit berauschenden Talenten, das ist auch die französische Schauspielerin selbst. Mit über 120 Rollen zählt sie zu den größten und vielseitigsten Stars des europäischen Films. "Ich habe keine Angst davor, mich in meinen Figuren zu verlieren", sagte sie einmal im Gespräch mit "Le Monde".

Durchbruch in den Siebzigerjahren

Geboren wurde Isabelle Huppert am 16. März 1953 in Paris, sie hat drei Schwestern. Nach ihrer Schauspielausbildung gab sie 1971 ihr Filmdebüt in "Faustine et le Bel Été". Zum Durchbruch verhalfen ihr in den 1970er-Jahren neben dem Drama "Die Spitzenklöpplerin" (1977) auch Auftritte in "Der Richter und der Mörder" (1976), "Die Ausgebufften" (1974) und "Die Schwestern Brontë" (1979).

Prägende Zusammenarbeit mit Chabrol

In den 1980er-Jahren stieg Isabelle Huppert zum internationalen Star auf. Besonders ihre Zusammenarbeit mit dem Regisseur Claude Chabrol, die Jahrzehnte andauern sollte, ist hier zu nennen. Siebenmal verkörperte sie für ihn vielschichtige, ambivalente Frauenfiguren. Für "Violette Nozière" (1978) erhielt sie den Preis als beste Darstellerin in Cannes. Später drehte sie unter anderem "Eine Frauensache" (1988) und "Biester" (1995) mit Chabrol.

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Keine Scheu vor der Kamera

Dass sie vor der Kamera keine Scheu hat, bewies Isabelle Huppert in Filmen wie Benoît Jacquots "Die Schule der Verführung" (1998) und Michael Hanekes "Die Klavierspielerin" (2001). Für ihre Darstellung der unterdrückten, sadomasochistisch veranlagten Klavierlehrerin wurde sie erneut in Cannes prämiert.

Für Aufsehen, auch in Hollywood, sorgte der erotische Rachethriller "Elle" (2016) von Paul Verhoeven. Huppert erhielt dafür nicht nur einen César, sondern auch einen Golden Globe und eine Oscar-Nominierung.

Weitere bekannte Werke in Isabelle Hupperts Karriere sind "8 Frauen" (2002), "Die Klientin" (2008) und "Liebe" (2012).

Auch im Theater gefeiert

Nicht nur im Film, auch auf der Bühne zeigt Isabelle Huppert immer wieder ihr Können, sowohl in Frankreich als auch international. Ihre Auftritte, etwa in "Medea" oder "Mary Stuart", wurden ebenso gefeiert wie ihre Filmrollen.

"Filme sind wie ein netter Ausflug", sagte sie im Interview mit der "Berliner Morgenpost". "Theater ist mehr wie das Besteigen eines hohen Berges. Das ist anstrengender, aber die Aussicht ist es wert."

Seit 1982 verheiratet

Seit 1982 ist Isabelle Huppert mit dem Regisseur und Produzenten Ronald Chammah verheiratet. Das Paar hat eine Tochter und zwei Söhne. Tochter Lolita spielte auch in "Copacabana" (2010) ihr Kind.

2022 erhielt Huppert bei der Berlinale den Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk. Ans Aufhören denkt sie zum Glück aber längst nicht. Und auch als Modeikone wird sie mit über 70 gefeiert: Seit 2023 ist sie Markenbotschafterin des Labels Balenciaga.