8. Mai -"Tag der Befreiung" – 80. Gedenktag zum Ende des zweiten Weltkriegs in Europa
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von Luna BasEine "Vier im Jeeep"-Installation, fotografiert am 9. Mai 2005, in der Ausstellung "Das Neue Österreich" im Schloss Belvedere in Wien.
Bild: ROBERT JAEGER / APA / picturedesk.com
Am 8. Mai 1945 endet mit dem Sieg der Alliierten und der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands der zweite Weltkrieg in Europa. Heuer jährt sich dieser Tag bereits zum 80. Mal.
80 Jahre zweite Republik
Trauriges Tribut
Während das offizielle Ende des zweiten Weltkriegs mit der Kapitulation Japans am 2. September 1945 datiert wird, findet die Kriegsherrschaft in Europa bereits Monate zuvor ihr Ende. Am 8. Mai 1945 wird die Kapitulationsurkunde Deutschlands unterzeichnet. 12 Jahre Nazi-Regime und knapp 6 Jahre Krieg verzeichnen mindestens 60 Millionen Todesopfer, darunter auch 6 Millionen Juden und Jüdinnen, die in Europa von den Nationalsozialisten verfolgt und ermordet wurden. Auch Sinti und Roma sowie zahlreiche andere Minderheiten fielen dem NSDAP zum Opfer.
Klare Positionierung Österreichs
Bis heute erinnert man sich in Europa am 8. Mai an das Ende des Zweiten Weltkriegs. Dabei sollte man klar differenzieren: Der 8. Mai ist keineswegs dazu da, um die Niederlage der deutschen Wehrmacht zu betrauern. Viel mehr steht er für Freude über das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft in Europa und ist den Opfern der Verfolgungs- und Vernichtungspolitik gewidmet. Das Andenken an die Befreiung aus einem menschenverachtenden System steht dabei klar im Vordergrund.
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Kein Feiertag
Anders als der 5. Mai, dem Tag der Befreiung Mauthausens, handelt sich beim Tag der Befreiung nicht um einen offiziellen Feiertag. Ersterer gilt seit 1998 in Österreich als offizieller Gedenktag gegen Gewalt und Rassismus im Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Somit ist er neben dem Staatsfeiertag am 1. Mai und dem Nationalfeiertag am 26. Oktober der dritte, von der Regierung beschlossene, staatliche Feiertag. Der Nationalrat findet daher jährlich am 5. Mai zu einer Sondersitzung zusammen, um die Opfer zu würdigen.
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Zweite Republik – und jetzt?
Selbst 80 Jahre später sind die Ereignisse rund um die Gewaltherrschaft der deutschen Wehrmacht äußerst präsent in unserer Gesellschaft verankert. Wiederkehrende Strukturen und ein verspäteter Ansatz der Aufarbeitung zeigen: Aufklärung ist wichtiger als je zuvor, denn nie wieder ist jetzt.