"Most Wanted"- und "Desert Warrior"-Star erzählt von schwerem Verlust

Otto Bulletproof: So starb sein bester Freund bei einem gemeinsamen Einsatz

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von Jan Islinger

Content Creator Otto Karasch aka Otto Bulletproof hat als Ex-Soldat einiges durchmachen müssen. Im Einsatz hat er einen guten Freund verloren.

Bild: picture alliance / Panama Pictures / Christoph Hardt


Früher Falschschirmjäger, heute Youtube-Star: Otto "Bulletproof" Karasch ist einer der schillernsten Persönlichkeiten der Survival-Szene. Nun erzählt er über den tragischsten Moment seiner aktiven Bundeswehr-Karriere.

Ein tragischer Tag in Afghanistan

Vom Elite-Soldaten zum Survival-Experten: Otto "Bulletproof" Karasch ist ein vertrautes und gern gesehenes Gesicht in der Outdoor-Influencer-Szene. Der 42-Jährige war bereits Teil zahlreicher bekannter Shows des Genres. Er gewann die zweite Staffel "7 vs. Wild", hostet diverse "Warrior"-Formate und war zuletzt mit Joey Kelly und Max Schradin für "Most Wanted" auf der Jagd.


"Most Wanted" mit Otto Bulletproof


Während den Fans die aktuellen Abenteuer des gebürtigen Gießeners bestens bekannt sind, war über seine Zeit bei der Bundeswehr er wenig bekannt. Erst jetzt erfährt eine breitere Öffentlichkeit, was sich in den zwölf aktiven Jahren als Soldat ereignet hat. Besonders tragisch: Otto verlor seinen besten Freund bei einem Einsatz in Afghanistan.

Hinterhalt am Kundus

In zwei neu erschienenen Interviews für "Hyperbole" und "ungeskripted" geht Otto Karasch genauer auf die Geschehnisse vor Ort ein - und den tragischen Tod seines besten Freundes Mischa. Am Tag des Überfalls im Jahr 2008 sei man eigentlich zu einem Routine-Einsatz aufgebrochen. Mischa sei in dem Fall Patrouillenführer im vordersten Fahrzeug gewesen, Otto dessen Stellvertreter direkt dahinter.

Als der Fahrzeug-Konvoi den Kundus-River überquert hatte, explodierte plötzlich ein gewaltiger Sprengsatz. Otto habe zunächst erst gar nicht ausmachen können, was genau mit dem vorderen Fahrzeug passiert ist, weil er nur eine riesige Staubwolke sah.

In dem Moment war mir klar: Hinterhalt!

Otto "Bulletproof" Karasch

Otto übernimmt die Verantwortung

Da nicht klar war, wie der Zustand von Mischa und den restlichen Insassen des vorausfahrenden Fahrzeuges war, ging die Kontrolle direkt auf Otto über. Nachdem der 42-Jährige zunächst die restlichen Teile des Konvois in Sicherheit bringen ließ und einen Notruf absetzte, eilte er zurück nach vorn, um nach dem voraus gefahrenen Fahrzeug zu sehen. Als er Mischa fand, kam trotz seiner Sanitätsausbildung und direkt eingeleiteten Rettungsversuchen jede Hilfe zu spät.

Ich hab noch alles versucht, eben auch als Medic [...], aber da war leider nichts mehr zu machen.

Otto "Bulletproof" Karasch

Nach der Trauer kommt Zuversicht

Otto erzählt, dass die Zeit nach dem prägenden Moment im Jahr 2008 schlimm für ihn gewesen sei. Er habe sehr oft geweint. Auch die Übergabe des Sargs an Mischas Mutter, der darauffolgende Gottesdienst, all das sei nicht leicht gewesen. Noch heute pflegt der Ex-Soldat Kontakt zur Mutter seines damals besten Freundes.

Trotz des Verlustes zeigt Otto heute Haltung und Verantwortung: "Ich habe mich für den Job entschieden, er hat sich für den Job entschieden." Am Ende sei die Gefahr als Berufssoldat immer mitgeschwungen.

Heutzutage will der 42-Jährige seine Rolle als bekannter Youtuber nutzen, um als Vorbild zu agieren, offen über Verlust, aber auch über Verantwortung zu reden.


Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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