Das Privatleben der Schauspielerin

"Am Ende des Sommers"-Star Julia Koschitz über ihr Liebesleben: "Die Ehe hat für mich keine Bedeutung"

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von teleschau

Julia Koschitz im berührenden Familiendrama "Am Ende des Sommers": Sie spielt die alleinerziehende Mutter des 18-jährigen Ben. Im Film geht es um Abschied, Versöhnung und Neuanfang.

Bild: MDR/ORF/Hubert Mican


Die Österreicherin Julia Koschitz zählt zu den gefragtesten deutschsprachigen Charakterdarstellerinnen. Bei ihrer Rollenwahl überlässt sie wenig dem Zufall, schließt aber auch nichts aus. Und wie sieht es im Privatleben der 50-Jährigen aus?


Am 13. April läuft der neue "Tatort" aus Wien


Steckbrief Julia Koschitz

  • Name: Julia Koschitz

  • Geburtstag: 26. Dezember 1974

  • Geburtsort: Brüssel, Belgien

  • Wohnort: München

  • Größe: 1,73 Meter

  • Familienstand: unbekannt

  • Kinder: nein

Von Brüssel nach München und zum Schauspiel

Julia Koschitz wurde in Brüssel als Tochter österreichischer Eltern geboren und besitzt auch selbst die österreichische Staatsbürgerschaft. Ihre Kindheit und Jugend verbrachte sie in Brüssel und Frankfurt, zur Schauspielausbildung ging sie nach Wien. Erste Theater-Engagements führten sie an bayerischen Bühnen. Mittlerweile lebt Koschitz seit über 20 Jahren in München.

Lange hatte Julia Koschitz gar nicht daran gedacht, Schauspielerin zu werden, wie sie der Agentur teleschau verriet: "Ich hatte vor, einen Beruf zu finden, bei dem ich mich hinter der Arbeit verstecken kann." Heute ist die 50-Jährige eine der bekanntesten und gefragtesten Darstellerinnen im deutschsprachigen Raum. Sie sagt über ihre Schüchternheit und Selbstzweifel: "Man kann sich hinter den Rollen wunderbar verbergen."

"München 7" und "Der Vierer: Aus diesen Serien und Filmen kennt man Julia Koschitz

Mit Franz Xaver Bogners Schmunzel-Polizeiserie "München 7" wurde Julia Koschitz als ehrgeizige Jungpolizistin ab 2004 einem breiteren Fernsehpublikum bekannt. Bogner bezeichnete sie im teleschau-Gespräch als ihren "Ermöglicher", so wie es Quentin Tarantino für Christoph Waltz gewesen sei. Auch ihren ersten Kinofilm drehte die Österreicherin in ihrer bayerischen Wahlheimat: die Speedating-Komödie "Shoppen" (2006) von Ralf Westhoff.

Es folgten Rollen in der Krankenhauscomedy "Doctor's Diary" und in unterschiedlichsten Filmen und Reihen. Darunter "Der letzte schöne Herbsttag", "Uns trennt das Leben", "Schweigeminute", "Pass gut auf ihn auf!", wofür Koschitz den Deutschen Schauspielerpreis erhielt, "Hanni und Nanni" sowie "Herrhausen - Die Macht des Geldes" und "Der Vierer" mit Florian David Fitz.

Julia Koschitz über sich selbst: "Ich bin mehr Knäckebrot als fluffiger Toast"

"Ich lese alles, was kommt, weil ich kaum etwas per se ausschließen würde, kein Genre, keinen Sender", sagte Koschitz im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Aber sie sei beim Lesen der Bücher schon sehr genau, gestand sie der teleschau. Der Zufall sei kein guter Ratgeber, ergänzt sie. Für manche sei das sicher manchmal mühsam mit ihr, schon in der Schule, aber auch jetzt: "Ich bin schon mehr das Knäckebrot als der fluffige Toast", sagt sie selbstkritisch über sich selbst.

Private Leidenschaften und Abneigungen

Julia Koschitz wollte früher einmal Tänzerin werden, lernte klassisches Ballett. Bis heute tanzt sie gerne, darunter Modern Dance und Jazz. Sie liebt es aber auch, Ski zu fahren und zu joggen. Außerdem spielt die Österreicherin, die sich bevorzugt vegetarisch und vegan ernährt, Klavier. Im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" verriet sie, dass sie sich privat am liebsten mit dem Rad fortbewege. Ein Auto habe sie nie besessen.

Der "Münchner Abendzeitung" gestand die Schauspielerin wiederum, wovor sie sich gruselt: "Spinnen und Schlangen. Australien mit seiner diesbezüglich umfangreichen Tierwelt wäre sozusagen eine gewisse Herausforderung für mich ... Richtige Phobien habe ich aber zum Glück keine."

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Das ist der Beziehungsstatus von Julia Koschitz

Trotz ihres großen Bekanntheitsgrades weiß man erstaunlich wenig über das Privatleben von Julia Koschitz. In Interviews hält sie sich diesbezüglich sehr bedeckt, auch in den sozialen Medien teilt sie ausschließlich Berufliches.

In einem Gespräch mit der Zeitschrift "Bunte" zur Beziehungskomödie "Der Vierer" äußerte sie sich im Dezember 2024 allerdings ungewohnt offen, darunter zum Thema Hochzeit: "Die Ehe hat für mich persönlich keine Bedeutung. Aber jeder muss das für sich selbst entscheiden. Ich verstehe, wenn man aus wirtschaftlichen Gründen heiratet, oder weil man seine Kinder absichern möchte. Aber als Liebesbekenntnis sehe ich es nicht."

Über Beziehungen generell äußerte sich Koschitz 2019 ebenfalls in einem Gespräch mit "Bunte": "Ich wünsche mir, mit meinem Partner zu wachsen, finde es wichtig, die Zeit miteinander gut zu nutzen. Manche finden mich anstrengend, weil ich anspruchsvoll bin und Auseinandersetzungen brauche. Nur nebeneinander herzuleben oder nicht zu wissen, was der andere denkt, träumt, will, ist mir zu wenig. Aber Leichtigkeit ist natürlich genauso wichtig. Und flirten ist auch ok. Im Sinne von charmanten Gesprächen, nicht von Eroberungen."

Sex ohne Liebe? Möglich, aber langweilig

Auf die Frage nach der großen Liebe sagte Julia Koschitz im Interview aus dem Dezember 2024: "Danach zu suchen, ist zum Scheitern verurteilt. Ich glaube, es gibt viele unterschiedliche Qualitäten in Liebesbeziehungen, und jede hat ihren Wert. Und ja, ich glaube, es gibt dabei auch so etwas wie die große Liebe. Aber davon kann man auch mehrere im Leben haben. Und manche erfahren sie nie. Manchmal ist man auch nur verliebt und auch das ist großartig. Verliebt war ich oft. Aber bis ich einen Menschen wirklich geliebt habe, dafür hat es mehr gebraucht."

Und zum Thema Sex: Der sei ohne Liebe zwar möglich, für sie aber im Vergleich langweilig und "ohne Verliebtsein zu einer körperlichen Ertüchtigung" reduziert.

Auch ohne Kinder zufrieden

Auch zum Thema Kinder äußerte sich Julia Koschitz kurz vor ihrem 50. Geburtstag im "Bunte"-Gespräch 2024 erstmals offen: Es sei keine bewusste Entscheidung gewesen, keine Kinder zu bekommen. "Mein Leben hat sich in diese Richtung entwickelt. Aber nicht aus einer tiefen Überzeugung. Ich habe mich eine Zeit lang viel mit diesem Thema beschäftigt und im Endeffekt kann ich sagen, dass alles gut ist, wie es ist. Ich habe viele Menschen um mich herum, deren Kinder ich miterleben darf - das ist mir wichtig, und ich bin dankbar dafür."

Beruflich hat Julia Koschitz schon häufiger Mütter verkörpert, darunter im Drama "Am Ende des Sommers". Darin spielt sie die Mutter eines Sohnes, der herausfindet, dass er das Ergebnis einer Vergewaltigung ist. Die Wiederholung des berührenden Films kannst du am Mittwoch, 27. August, 20:15 Uhr, im ARD-Livestream bei Joyn sehen.


Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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