Anthony Hopkins gesteht: "Dieser Film war der Tiefpunkt meiner Karriere"

Ein Drama im Kalten Krieg

In den USA kam "Das Mädchen von Petrovka" am 22. August 1974 ins Kino. Für Hopkins war es die erste Produktion, die ein großes Studio finanzierte. Doch der Streifen mit Goldie Hawn in der Hauptrolle floppte an den Kinokassen: zu kitschig, zu klischeehaft, zu vorhersehbar.

Die Geschichte hätte großes Drama versprochen: Ein US-Journalist verliebt sich in Moskau in eine Ballerina, das KGB greift ein. Hopkins mimt den Rivalen. Doch die Umsetzung blieb blass.

Der Roman "Das Mädchen von Petrovka" von George Feifer, auf dem der Film basiert, gilt dagegen als beachtenswertes Zeitdokument über das Leben in der Sowjetunion. Kritiker:innen lobten die Erzählung als eines der wenigen gelungenen amerikanischen Werke über das moderne Russland.

Ein unglaublicher Zufall

Doch Hopkins verbindet noch ein anderes Ereignis mit "Das Mädchen von Petrovka". 1971 verlieh der US-amerikanische Schriftsteller George Feifer ein Exemplar seines Romans an einen Freund. Da das Buch mit Anmerkungen versehen war, bat er ihn, es bald zurückzugeben. Der Freund reiste nach London, verlor das Buch dort jedoch. Zwei Jahre später, als der Roman verfilmt wurde, ergatterte der damals unbekannte Anthony Hopkins eine Nebenrolle. Da er das Buch nicht kannte, suchte Hopkins vergeblich nach einem Exemplar. Eines Abends fand er in der U-Bahn am Leicester Square zufällig eins: Feifers verlorenes Buch. Während der Dreharbeiten 1974 trafen sich Hopkins und der Autor am Filmset, wo Hopkins das Buch seinem Besitzer zurückgeben konnte. So erzählten es Hopkins und Feist später in Interviews.

Sogar der Londoner Statistikprofessor David Hand erwähnte diese Geschichte übrigens mehrfach in Vorträgen über unglaubliche Zufälle.

Selbstkritik eines Stars

Über seine schauspielerische Leistung spricht Hopkins in Interviews oft erstaunlich kritisch. In der Vergangenheit erwähnte er häufiger, dass er eigentlich "kein großartiger Schauspieler" sei, sondern nur ein Handwerker, der Texte auswendig lernt und präzise wiedergibt. Auch über den Horrorfilm "Magic", in dem er den schüchternen Bauchredner Corky Withers spielt, sagte er in einem Interview mit "Playboy": "Ich weiß nicht, warum ich diesen Film gemacht habe. Sie hätten einem amerikanischen Schauspieler wie Al Pacino die Rolle geben sollen."

Auf das Gros seiner Werke sollte der 87-jährige Brite aber stolz sein. Für seine Rolle als Hannibal Lecter in "Das Schweigen der Lämmer" wurde Anthony Hopkins 1992 mit dem Oscar ausgezeichnet. 2021 folgte ein weiterer Academy Award für das Demenz-Drama "The Father".

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Diese Hopkins-Filme jetzt streamen

Vier Hollywood-Produktionen mit Anthony Hopkins kannst du kostenlos auf Joyn sehen. Anmerkung der Redaktion: Wir konnten keine Quelle finden, in der Anthony Hopkins etwas Negatives über einen der genannten Filme sagt.

"The World's Fastest Indian" (2005)

Hopkins als herzensguter Träumer Burt Munro. Unermüdlich schraubt er an seiner alten Indian Scout von 1920, mit der er bei den legendären Speed Trials auf den Salzseen von Bonneville einen Geschwindigkeitsrekord aufstellen will. Eine zauberhafte Geschichte über Beharrlichkeit, Leidenschaft und Träume, die man niemals loslassen darf.

"360" (2011)

Wien, London, Paris, Denver und Rio de Janeiro: Vier Orte, vier Geschichten. Im Episoden-Film spielt Hopkins einen amerikanischen Geschäftsmann, der nach Europa reist, um nach seiner verschwundenen Tochter zu suchen.

"Shortcut to Happiness" (2003)

Jabez Stone (Alec Baldwin) ist ein erfolgloser Schriftsteller in New York. Frustriert über sein Pech, verkauft er seine Seele dem Teufel (Jennifer Love Hewitt). Verzweifelt sucht er Hilfe bei Verleger Daniel Webster (Anthony Hopkins), der um Stones Seele kämpft. Der Film ist eine Regiearbeit von Alec Baldwin und lag fünf Jahre in der Schublade, bevor er in die Kinos kam.

"Rendezvous mit Joe Black" (1998)

Okay, die hölzerne Schauspiel-Leistung von Brad Pitt überzeugte nicht wirklich. Anthony Hopkins konnte als Medien-Mogul William Parrish allerdings einiges rausreißen, sodass der Film zwar kein Flop, aber auch kein Blockbuster wurde.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.