Unternehmerin und Aktivistin
Emma Watson: Von Hermine in "Harry Potter" zur Stimme der Vernunft
Aktualisiert:
von Lars-Ole GrapDie "Harry Potter"-Figur Hermine Granger (Emma Watson) hatte in den Filmen für jede Situation einen Plan parat. Ob sich die Schauspielerin auch einen Plan für die Zeit nach der Fantasy-Reihe gemacht hat?
Bild: picture alliance / abaca | Piovanotto Marco / ABACA / IMAGO / United Archives
Emma Watson steht wie ihre bekannte Rolle Hermine Granger für Wandel, Intelligenz und Haltung. Nach dem globalen Ruhm durch die "Harry Potter"-Filme entschied sie sich bewusst auch für neue Wege - für Bildung und gesellschaftliche Verantwortung. Heute ist sie nicht nur Schauspielerin, sondern auch Aktivistin und Unternehmerin.
Blicke hinter die Kulissen der "Harry Potter"-Filmreihe
Emma Watson: Vom "Harry Potter"-Star zur reflektierten Schauspielerin mit Tiefgang
Als vor über 25 Jahren eine kleine, wissbegierige Zehnjährige zum ersten Mal als Hermine Granger vor die Kameras in den Leavesden Studios trat, ahnte niemand, dass hier nicht nur eine prägende Filmfigur des modernen Kinos, sondern auch eine künftige Schauspiel-Ikone geboren wurde. Emma Watson, in Paris geboren und in Oxfordshire aufgewachsen, hatte zuvor lediglich in Schultheaterstücken mitgespielt - und eroberte trotzdem als strebsame Hexe sofort die Herzen des Publikums.
Nach der "Harry Potter"-Filmreihe stand sie jedoch an einem Wendepunkt: Statt die übliche Hollywood-Karriere einzuschlagen, entschied sie sich für ein Studium. Sie studierte an der Brown University englische Literatur und schloss ihr Studium 2014 mit dem Bachelor ab. Nebenbei wählte sie ihre Filmprojekte mit großer Sorgfalt aus. So war sie etwa in der Coming-of-Age-Geschichte "Vielleicht lieber morgen" (2012), Sofia Coppolas "The Bling Ring" (2013) und der düsteren Bibeladaption "Noah" (2014) zu sehen. Weltweit gefeiert wurde sie schließlich auch 2017 als Belle in Disneys Realverfilmung "Die Schöne und das Biest" sowie 2019 als Meg March in Greta Gerwigs "Little Women".
Doch trotz ihres Erfolges trat sie bald wieder kürzer. "Ich fühlte mich ein Stück weit eingesperrt", erklärte sie 2023 in einem Interview mit der britischen Tageszeitung "Financial Times". "Ich liebe meine Arbeit. Aber es geht darum, einen Weg zu finden, wie ich sie ausüben kann, ohne mich in verschiedene Gesichter und Personen aufspalten zu müssen. Ich will nicht mehr in den Roboter-Modus schalten." Schon zuvor hatte sie dem Boulevard-Magazin "British Vogue" gestanden: "Ich bin so froh, dass ich mir erlaubt habe, dass es auch einmal chaotisch sein darf, und dass ich nicht wusste, was als Nächstes kommt. Das Wissen, zu dem ich dadurch gelangt bin, würde ich gegen nichts eintauschen."
Im September 2025 zeigte sich Emma Watson strahlend bei den 82. Filmfestspielen in Venedig.
Bild: picture alliance / abaca | Piovanotto Marco/ABACA
Nostalgie gefällig?
Ende Oktober wird es auf wieder magisch. Jeden Samstag gibt es einen Film aus der "Harry Potter"-Reihe. Als Nächstes kommt "Der Gefangene von Askaban" am 8. November in Sat.1 und live auf Joyn.
Emma Watson: Stimme für Gleichberechtigung, Nachhaltigkeit und kreative Freiheit
Anstelle von stetigem Filmarbeiten widmete sie sich neuen Projekten. Sie schrieb sich 2023 in ein Creative-Writing-Programm in Oxford ein, drehte Werbespots, gründete gemeinsam mit ihrem Bruder Alex die nachhaltige Gin-Marke Renais und wurde zur gefragten Stimme für gesellschaftliche Themen. Schon 2014 hatte sie als UN-Botschafterin die Kampagne "HeForShe" mit ins Leben gerufen - ein Aufruf an Männer, sich aktiv für Gleichberechtigung einzusetzen.
Auch in der Modewelt ist Emma Watson eine feste Größe: als Gesicht für renommierte Marken wie Burberry, Lancôme und Prada. Dennoch bleibt ihr Verhältnis zu der "Harry Potter"-Filmreihe positiv und ist geprägt von Dankbarkeit. "Harry Potter war mein Zuhause, meine Familie, meine Welt - und Hermine ist (und bleibt) meine liebste fiktive Figur aller Zeiten", schrieb sie 2021 auf Instagram.
Ich bin stolz, nicht nur auf das, was wir als Schauspieler beigetragen haben, sondern auch auf die Kinder, die zu jungen Erwachsenen wurden und diesen Weg gemeinsam gegangen sind.
Der "Harry Potter"-Star hat sich längst emanzipiert von seiner Paraderolle. Emma Watson ist heute nicht nur Schauspielerin, sondern auch Aktivistin und Unternehmerin. Vor allem ist sie jedoch eines: eine Frau, die sich ihre Stimme und Autonomie zurückerobert hat, ohne das Kind in sich, das einst als Hermine Granger Millionen Menschen weltweit begeisterte, zu verleugnen.
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.
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