Sein Debüt als Regisseur

"Jenseits der Spree"-Star Jürgen Vogel: Aus diesem Grund besuchte er nur einen Tag die Schauspielschule

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von teleschau

In "Jenseits der Spree" spielt Jürgen Vogel Kommissar Robert Heffler. In Staffel 5 der Serie war Vogel nicht nur als Schauspieler aktiv.

Bild: ZDF und Oliver Feist


Als Schauspieler ist Jürgen Vogel seit Jahrzehnten erfolgreich. Mit der neuen Staffel der ZDF-Krimiserie "Jenseits der Spree" feiert er nun sein Regie-Debüt. Doch neben seinem Beruf gibt es auch noch eine zweite wichtige Konstante im Leben des 57-Jährigen.

Steckbrief Jürgen Vogel

  • Name: Jürgen Peter Vogel

  • Geburtsdatum: 29. April 1968

  • Geburtsort: Hamburg

  • Wohnort: Berlin-Charlottenburg

  • Größe: 1,68 Meter

  • Beziehungsstatus: verlobt mit Natalia Belitski

  • Kinder: vier Töchter, drei Söhne

Jürgen Vogel wurde 1968 als Sohn eines Kellners und einer Hausfrau in Hamburg geboren. Er hat zwei Schwestern und einen Bruder. Bereits als Neunjähriger posierte er für Kindermoden beim Otto-Versand: "Das war mein erstes selbst verdientes Geld", sagte er Interview mit "Spiegel Online". Mit 15 zog er von zu Hause aus.

Jürgen Vogel besuchte einen Tag lang eine Schauspielschule

Nach der Mittleren Reife besuchte Jürgen Vogel für einen Tag die private "Schauspielschule München": "Bei Schauspielschulen geht es bis heute viel darum, die Schauspieler zu manipulieren, sie zu neutralisieren, damit sie gesichtslos jede Figur ausfüllen können", kritisierte er 2006 bei einem Vortrag im Filmmuseum Potsdam. Auch erschien ihm die dortige Ausbildung zu "theaterlastig".

Im Jahr 1985 zog er nach West-Berlin: Mit dem Schauspieler Richy Müller lebte er dort zwei Jahre in einer Wohngemeinschaft. Mit Gelegenheitsjobs hielt er sich über Wasser. Hin und wieder übernahm er erste Rollen in Film- und Fernsehproduktionen.

Durchbruch mit "Kleine Haie"

Eine seiner ersten Fernsehrollen spielte Jürgen Vogel 1985 in "Bay-Boris Bode". Für seine Darstellung des arbeitslosen Emil in dem in der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre spielenden Kriminalfilm "Rosamunde" erhielt er 1989 den Bayerischen Filmpreis als "Bester Nachwuchsdarsteller". Sein endgültiger Durchbruch gelang Vogel allerdings erst 1992: In Sönke Wortmanns Filmkomödie "Kleine Haie" spielte er an den Tellerwäscher Ingo Hermann. Im selben Jahr wurde er dafür mit dem Bayerischen Filmpreis als "Bester Darsteller" bedacht.

In den folgenden Jahren war Jürgen Vogel nicht nur als Schauspieler, sondern auch als Produzent und Autor tätig: 1996 gründete er zusammen mit Matthias Glasner die Schwarzweiss Filmproduktion in Berlin. Noch im Gründungsjahr produzierte die Firma den Film "Sexy Sadie", in dem Vogel einen Serienmörder spielte. Für seine Gesamtleistung als Schauspieler, Koautor und Koproduzent des Filmes "Der freie Wille" wurde er 2006 mit einem Silbernen Bären ausgezeichnet. Weitere bekannte Filme mit Jürgen Vogel sind unter anderem "Das Leben ist eine Baustelle" (1997) und die Romanverfilmung "Die Welle" (2008).

Jürgen Vogel: "Ich tue grundsätzlich nur das, wozu ich Lust habe"

Von 2009 bis 2011 war Vogel als Nachfolger von Cordula Stratmann Hauptmieter in der Impro-Comedy "Schillerstraße" in SAT.1: "Ich tue grundsätzlich nur das, wozu ich Lust habe", erklärte er 2021 im Interview mit der Agentur teleschau: "Ich habe allerdings auf viele Sachen Lust. Dass ich zwei Jahre 'Schillerstraße' gemacht habe oder nun 'KBV - Keine besonderen Vorkommnisse', liegt daran, dass ich Comedy sehr mag. Dazu hat mich niemand gezwungen, ebenso wenig wie zu Auftritten in Unterhaltungsshows. Ich bin ein Kind und ein Freund der Fernsehunterhaltung."

Mit der fünften Staffel der ZDF-Krimireihe "Jenseits der Spree" (ab Freitag, 24. Oktober, wöchentlich, um 20:15 Uhr) feiert Jürgen Vogel nun sein Regiedebüt: Sowohl die zweite als auch die letzte der acht neuen Folgen wurden von dem heute 57-Jährigen inszeniert.

Der Familienmensch Jürgen Vogel

Das Privatleben des von Jürgen Vogel gespielten Ermittlers spielt in "Jenseits der Spree" eine wichtige Rolle. Auch fernab der Kamera ist der Schauspieler ein Familienmensch durch und durch: "Ich kann nur empfehlen, sich auf positive Art der Gemeinschaft zu öffnen", sagte er 2024 im teleschau-Interview: "Arbeite mit anderen an Dingen, die dir Spaß und Erfüllung bringen. Bei mir waren das Familie und der Schauspielberuf. Überforderung, Stress und Burnout sind heute ein großes Thema. Ich hatte noch nie im Leben einen Burnout, obwohl ich extrem viel mache und arbeite. Immer hatte ich die Sehnsucht, Ziele zu erreichen, aber auch Teil einer Arbeitsgemeinschaft, einer Familie oder Beziehung zu sein."

Heute hat Jürgen Vogel sieben Kinder von vier Frauen: 1988 wurde seine Tochter Maria geboren. 1997 heiratete er Madeleine Sommerfeld und adoptierte ihre beiden Söhne Ritchie und Giacomo. 1999 wurde ihre gemeinsame Tochter Emma geboren. Aus einer Beziehung mit der Regieassistentin Michelle Gornick stammt ein Sohn, der 2009 geboren wurde. Seit 2019 ist Jürgen Vogel mit der Schauspielerin Natalia Belitski verlobt. Das Paar hat zwei gemeinsame Töchter, die 2019 und 2022 geboren wurden. Heute lebt Jürgen Vogel in Berlin-Charlottenburg und ist, laut eigener Aussage, mehrfacher Großvater.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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