Location mit dunkler Vergangenheit?

"Bares für Rares XXL" auf Schloss Drachenburg: Das steckt hinter dem märchenhaften Drehort

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von Annalena Graudenz

Eine eindrucksvollere Kulisse als Schloss Drachenburg hätte sich Horst Lichter für die Weihnachtsausgabe nicht wünschen können.

Bild: IMAGO / Bonn.digital | ZDF und FRANK BEER | Adobe Stock / IBEX.Media


Kurz vor den Feiertagen war es endlich wieder so weit: "Bares für Rares" wurde in festlichen Glanz gehüllt für eine Sondersendung mit prominentem Gast und neuer Expertin. Dabei waren nicht nur die mitgebrachten Antiquitäten außergewöhnlich, sondern auch der geschichtsträchtige Schauplatz.

Fans lieben die Weihnachtssendung von "Bares für Rares XXL" aus gutem Grund. Meist werden ganz besondere Schätze vorgestellt. Das Publikum durfte sich zudem auf einen Star-Besuch freuen, in diesem Jahr Schauspielerin Larissa Marolt, sowie die neue Expertin Annika Raßbach und auf einen wunderschönen Drehort.

"Bares für Rares XXL" wurde nämlich nicht einfach in einem Fernsehstudio gedreht, sondern auf Schloss Drachenburg, ein Ort, der auf eine faszinierende Historie zurückblickt. Festlich geschmückt mit funkelnden Lichtern, weihnachtlicher Dekoration und besinnlichem Flair.

Welche Geschichte steckt hinter Schloss Drachenburg?

Die Mischung aus Villa, Schloss und Burg lässt das Gebäude märchenhaft erscheinen: Mit seinen Türmen und den Schlossmauern wirkt es wie aus einem Disney-Film. Gebaut wird es 1882 im Stil der Neogotik und Neorenaissance für Baron Stephan von Sarter. Der ehemalige Banker, der als Börsenanalyst zu großem Reichtum kommt, wird vom damaligen Herzog Georg von Sachsen-Meiningen in den Adelsstand erhoben.

Doch statt in seinem Traumanwesen zu wohnen, wählte er Paris als Lebensmittelpunkt. In den Jahren und Jahrzehnten nach seinem Tod sieht das Schloss viele verschiedene Besitzer:innen. Es entwickelt sich vom geplanten Volksvergnügungspark zum Genesungsheim des Deutschen Roten Kreuzes und wird schließlich einem katholischen Orden übergeben. Während des Zweiten Weltkrieges nutzt eine nationalsozialistische Eliteschule das Schloss, bevor es unter Beschuss gerät und zum Ende des Krieges von amerikanischen Truppen besetzt wird.

Nachdem das Anwesen in den 1960er-Jahren zehn Jahre leer steht, beginnt 1971 eine neue Ära: Der Textilkaufmann Paul Spinat baut die heruntergekommene Anlage wieder auf, lässt jungen Künstlern freie Hand bei der Rekonstruktion fehlender Wandmalereien und macht Schloss Drachenburg schließlich einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Seit Mitte der 1980er-Jahre steht der Ort unter Denkmalschutz und wird in der darauffolgenden Zeit restauriert.

Schloss Drachenburg bei Nacht

Das Schloss ist ein beliebter Drehort. Hier wurde auch schon die finale Staffel von Babylon Berlin gedreht.

Bild: IMAGO / Bonn.digital


Eine Nacht auf Schloss Drachenburg

Heute kann man Schloss Drachenburg besuchen und sogar als Hotelgast ein paar Nächte dort verbringen. Es gibt Führungen, einen Weihnachtsmarkt und im Sommer das Fest der Fantasie. Und manchmal finden eben auch Dreharbeiten statt - so wie für "Bares für Rares XXL".

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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