Immer was los

Die "Holde" an seiner Seite: So lebt der "Bares für Rares"-Star Walter Lehnertz privat

Aktualisiert:

von teleschau

Frohnatur mit Geschäftssinn: Walter Lehnertz, seit 2013 bei "Bares für Rares", ist selbst erfolgreicher Antiquitätenhändler.

Bild: ZDF/Frank W. Hempel


Er ist gelernter Pferdewirt, kennt sich mit Garten- und Landschaftsgestaltung aus - und liebt Antiquitäten und seine Partnerin. Der kultige "Bares für Rares"-Händler Walter Lehnertz kommt selten zur Ruhe. Wir werfen einen Blick ins "Waldiversum".

"Ich mach' ja gern viel Blödsinn", gestand Walter Lehnertz im Frühjahr 2025 in einem Interview mit dem "Berliner Kurier". "Ich rede den ganzen Tag. Ich gehe auf alle Leute zu". Aber manchmal müsse man auch runterkommen, schränkte er ein. "Sonst wirst du bekloppt."

Dann macht er etwas, was man der kontaktfreudigen Frohnatur aus der Eifel auf den ersten Blick gar nicht zutraut: Er geht angeln. Und das am liebsten nachts. "Manchmal nicke ich auch im Stuhl ein bisschen weg", so Lehnertz. Das sei die totale Entspannung.

Der Mann, der seit 2013 als Händler bei "Bares für Rares" wirbelt, kann also auch anders. Bekannt geworden ist er indes mit seiner lebhafteren Seite. Der Seite, die irgendwie nie stillsteht. Die ihm unter anderem den Spitznamen "80-Euro-Waldi" eingebracht hat. Weil er in der ZDF-Sendung bei jedem Gebot mit diesem Betrag einsteigt.


Vom Pferdewirt bis zum Roman-Autor: Waldi macht so ziemlich alles

"Es ist immer was los", verrät Walter Lehnertz in "Waldis Welt" im April 2025. Fast logisch, dass so ein bunter Hund wie er früher oder später seine eigene Doku haben würde. Doch wie wird ein Mann, geboren in einem kleinen Dorf in der Eifel, zum Medienstar?


Der heutige Antiquitäten-Händler kam 1967 in Weinsfeld zur Welt, einem 250-Seelen-Dorf bei Prüm. Später landete er in Krekel auch nicht viel größer. Dort leitet er heute mit "Waldi's Eifel Antik UG" seinen eigenen Handel. Ausgebildet wurde Lehnertz zum Pferdewirt. Eigentlich wollte er Tierpfleger werden, bekam aber keine Lehrstelle, wie er 2023 auf dem Instagram-Kanal von "Bares für Rares" verriet.

Zwischenzeitlich arbeitete er im Baugewerbe und machte sich in der Garten- und Landschaftsgestaltung selbstständig. Doch die harte körperliche Arbeit musste der Rheinländer nach zwei Bandscheibenvorfällen einstellen. Ein neues Standbein musste her. So landete er beim Handel mit Antiquitäten. "Ich war Spieluhren-Sammler, die habe ich dann als allererstes verhökert. Und so bin ich zu den Antiquitäten gekommen", erklärt er auf Instagram.

Walter Lehnertz: Im Antiquitätenhandel fand er sein doppeltes Glück

Eine Zeit lang unterstützte der umtriebige Geschäftsmann seine erste Frau in deren Antiquitätenhandel. Die Ehe wurde 2013 geschieden, jetzt ist "Waldi" mit Sonja Burghausen liiert. Sie war es auch, die die Räumlichkeiten in Krekel erworben hat, in denen er nun als Händler wirkt.

So fand das Eifeler Original im Antiquitätenhandel nicht nur eine neue Berufung, sondern auch eine Frau fürs Leben: seine "Holde", wie er zu sagen pflegt. Die Arbeitsteilung klappe hervorragend. "Sie schmeißt das Büro und den Terminkalender, und ich mache Blödsinn, so wie sich das gehört."

Blödsinn? Vielleicht auch. Aber fast immer einträglich. Wenngleich Walter Lehnertz einräumt: "Chaos ist mein zweiter Vorname" - der Erfolg gibt ihm recht. Der Erfolg mit "Bares für Rares", wo er sich 2013 im Casting unter 78 Händlern und 30 Gutachtern durchsetzte. Der Erfolg mit seinem eigenen Antiquitätenhandel. Der Erfolg mit der ZDF-Doku "Waldis Welt", die ab 9. November in die zweite Staffel geht. Und der Erfolg nicht zuletzt als Krimi-Autor.

Mit "Mord am Schätztag" hat Lehnertz kürzlich seinen zweiten Roman veröffentlicht. Und das, obwohl er ein "Teil-Legastheniker", sei, wie er gegenüber dem "Berliner Kurier" freimütig gestand. Er könne zwar schreiben, aber nicht in der richtigen Grammatik. "Ich weiß bis heute nicht, wo man ein Komma hinsetzt." Zum Glück hat er eine Co-Autorin, die sich auskennt.

Hat sich sein Leben durch "Bares für Rares" geändert?

Wird man durch die ganze Publicity zu einem anderen Menschen? Walter Lehnertz nicht, wie er von sich sagt. "Mein Leben hat sich gar nicht verändert, nur dass ich bekannter geworden bin", sagte er im "T-Online"-Interview im April dieses Jahres. Und fügte hinzu: "Ich war auch schon vorher irre."

Daran ändern offenbar auch die fiesen Kommentare und sogar die Morddrohungen auf Social Media nichts. "Das kommt doch immer von denselben, die sonst nichts auf die Kette kriegen. Die beschweren sich dann bei mir, dass ich nichts im Fernsehen zu suchen hätte." Angst habe er deswegen nicht, versichert er. "Ich bin 1,92 Meter groß, ich kann mich selbst wehren. Sollen meine Hater ruhig auf den Hof kommen."

Dass er auch bei "Bares für Rares" reden darf, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, hat er sich sogar vertraglich zusichern lassen. "Herausschneiden können sie es nachher ja immer noch. Ich wollte keine Vorschriften haben."

"Bares für Rares" läuft täglich von Montag bis Freitag um 15:05 Uhr im ZDF und zeitgleich im Stream auf Joyn. Die zweite Staffel von "Waldis Welt" ist ab dem 9. November zu zehen, ebenfalls im ZDF. Sonntags um 14:00 Uhr werden sechs Folgen ausgestrahlt, die dann auch im Livestream auf Joyn verfolgt werden können.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

Mehr entdecken