Fortsetzung der Kult-Serie

Henning Baum über sein "Der letzte Bulle"-Comeback: "Er kommt zur richtigen Zeit zurück"

Aktualisiert:

von Lars-Ole Grap

Henning Baum kehrt in neuen Folgen von "Der letzte Bulle" als kultiger Ermittler Mick Brisgau zurück.

Bild: picture alliance / Geisler-Fotopress | Nikita Kolinz


Nach elf Jahren kehrt eine Kultfigur auf die Bildschirme zurück: Mick Brisgau. Die neuen Folgen der Kult-Serie "Der letzte Bulle" mit gewohnt kernigem Humor kannst du ab dem 24. November in SAT.1 und auf Joyn sehen.


"Der letzte Bulle": Henning Baum über seine Rückkehr als Mick Brisgau

Von 2010 bis 2014 spielte Baum den kernigen Kriminalisten, der nach zwanzig Jahren Koma in einer neuen Zeit aufwacht - mit Werten aus den Achtzigern, einem unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn und einem Schuss Macho-Attitüde. Das Finale 2014 schien damals ein runder Abschluss. Doch Baum selbst konnte die Figur nie ganz loslassen.

Im Gespräch mit Joyn bei der Premiere in München wird deutlich, wie eng Baum mit Mick Brisgau verwachsen ist. Es sei "so als wär ich nie weg gewesen - außer, dass die Welt noch ein bisschen bekloppter geworden ist", so der Schauspieler. "Ich hab großen Spaß daran, dass er jetzt wieder zurück ist. Ich finde, er kommt auch zur richtigen Zeit zurück." Und auch nach all den Jahren konnte Baum wieder problemlos in die Rolle des Kultpolizisten schlüpfen: "Ich hab eine solche Nähe zu dieser Figur, dass es mir leicht gefallen ist."

Mick Brisgau bleibt auch in den neuen Folgen, was die Fans der Kultserie an dem Charakter so lieben: ein Mann mit klaren Prinzipien und einem feinen Sinn für Moral. "Mick Brisgau hat seinen Glauben und moralische Parameter und die treiben ihn an. Er erkennt Heuchelei und Getue", erklärt Baum. Auch persönlich beobachte er die Veränderungen der Gegenwart genau.

Ich leb' ja doch irgendwie mein Leben und ich staune dann manchmal, was der Zeitgeist so für Blüten treibt. Aber dann ist es auch manchmal auch schon wieder verwelkt, die Blüte.

Henning Baum

Mick Brisgau kehrt zurück: Zwischen alten Weggefährten und neuen Herausforderungen

Die neuen Folgen versprechen aber nicht nur altbekannte Dynamiken, sondern auch frischen Wind. Denn neben alten Weggefährten wie Maximilian Grill, Helmfried von Lüttichau und Tatjana Clasing trifft Brisgau auch auf neue Gesichter. "Das Zusammenspiel zwischen den Charakteren - das hat mir immer Freude gemacht", sagt Baum im Interview. Besonders ein zwischenmenschliches Verhältnis wird auch in den neuen Folgen wieder für Spannung sorgen: "Es dauert keine zwei Minuten, dann kriegt der schon wieder die Krise über seinen Freund. [...] Das ist eben das Schöne, wie er mit seinem Kollegen Andreas umgeht, der ja immer sehr an der Welt und manchmal an Mick leidet", verriet der Schauspieler.


Dass Brisgau so authentisch wirkt und sich in die Herzen des Publikums gespielt hat, ist kein Zufall. "Ich hol das ja aus mir selber. Ich lass den ja keine Dinge machen, die irgendwie aufgesetzt sind. [...] Es muss so geschrieben sein, dass ich selber dahinterstehen kann, dass ich sagen kann: 'Ja, das funktioniert so'", erklärt er. Schauspielerei sei für ihn ein "magischer Vorgang", bei dem sich Schauspieler:innen mit den Figuren so identifizieren würden und Aspekte von einem selber mit einfließen, "sodass etwas dabei entsteht, wo die Zuschauer sagen: 'Ja, das ist glaubwürdig'."

Doch die Leidenschaft für die Rolle ist auch nach über einem Jahrzehnt noch deutlich spürbar: "Es gibt ja eigentlich wenig, was besser ist als 'Der letzte Bulle'. Ich würde sagen, so in 30 Jahren, seit ich in diesem Beruf bin, ist das schon eines der Projekte gewesen, die mir mit am meisten Spaß gemacht haben." Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: "Ich hab auch 'Götz von Berlichingen' gern gespielt, aber der ist ja gewissermaßen 'Der letzte Bulle' in Ritteruniform."

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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