"Inside: Bahnhofsviertel"

Youtuber Tomatolix: So überraschend war die Razzia in der Frankfurter Drogenszene

Aktualisiert:

von Claudia Frickel

Auf Streife, bei einer Razzia und im Einsatz mit dem Drogenspürhund: Bei "Inside Bahnhofsviertel" begleitet Youtuber Tomatolix die Frankfurter Polizei - und ist mittendrin im Geschehen.

Mit dem Spürhund auf der Suche nach Drogen

Der Schäferhund schnüffelt an Mülleimern, Papierhandtuchspendern, Taschen und auf der Straße. Immer dann, wenn er einen verdächtigen Geruch wahrnimmt, zeigt er das an: Er bleibt stehen und wedelt aufgeregt mit dem Schwanz.

Diensthundeführer Darg weiß dann, dass der Hund etwas entdeckt hat. Und tatsächlich, die Polizist:innen, die die Stelle anschließend durchsuchen, werden fündig. Sie holen Päckchen mit Cannabis, Ecstasy und Heroin aus den Verstecken oder vom Boden.

Die Polizei hat gerade mit 150 Beamt:innen eine Razzia durchgeführt. Mittendrin sind Darg, sein Hund - und Reporter Felix Michels. Der ist bei Youtube für seine Selbstexperimente unter dem Namen Tomatolix bekannt. Für seine Videos taucht er in andere Welten ein, aber meist nur einen Tag lang.

In der Joyn-Serie "Inside Bahnhofsviertel" wagt Felix etwas ganz Neues: Er zieht eine ganze Woche in ein berüchtigtes Stadtviertel in Frankfurt am Main. Drogenkonsum, Prostitution, Gewalt und Elend sind dort an der Tagesordnung. Der Reporter macht keine Drehpausen und hat keinen echten Rückzugsort. Jeden Tag begleitet er andere Menschen, zum Beispiel Dealer:innen. In der ersten Folge schlägt sich Felix auf die Seite der Behörden: Er ist mit der Polizei im gefährlichen Einsatz. Damit er das darf, muss er eine kugelsichere Schutzweste tragen.

Der Reporter stellt fest: Die Polizeipräsenz sorgt im Viertel für Sicherheitsgefühl. Aber er wundert sich darüber, dass "Menschen von A nach B verscheucht werden" oder geringste Drogenmengen sichergestellt werden. Sein Fazit:

Ganz ehrlich: Teilweise hat sich die Arbeit der Polizei ein bisschen sinnlos angefühlt.

Reporter Felix/Tomatloix

Das musst du zum Frankfurter Bahnhofsviertel wissen

Das Bahnhofsviertel in Frankfurt am Main liegt gleich im Osten des Hauptbahnhofs. Es ist gerade mal 0,5 Quadratkilometer groß und damit der zweitkleinste Stadtteil. Knapp 3.400 Einwohner:innen aus 100 Nationen leben in rund 40 Straßen.

Entstanden ist das Viertel ab dem späten 19. Jahrhundert, von der Zeit des Kaiserreichs bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs.

Die Gegend ist heute bekannt für die hohe Kriminalitätsrate, insbesondere durch Drogenhandel und Prostitution. Aber dort treffen auch viele andere Szenen aufeinander. Es gibt viele Wohnhäuser, Clubs, Bars und Restaurants sowie eine Kunstszene. Nicht weit entfernt stehen die Zentralen vieler Banken, darum sind Geschäftsleute ebenfalls im Viertel unterwegs. Und dann sind da natürlich die Reisenden, die im Bahnhof aus-, ein- und umsteigen.

Im Frankfurter Bahnhofsviertel ist Polizeipräsenz unabdingbar.

Bild: picture alliance/dpa


So rüstet sich die Polizei für ihren Einsatz im Bahnhofsviertel

Wenn die Streifenpolizisten Hasan-Tarkan und Daniel sich auf Streife ins Bahnhofsviertel begeben, müssen sie sich zuerst ausrüsten: Dienstwaffe mit 75 Schuss, Schlagstock, Pfefferspray, Bodycam und Handschellen haben sie immer dabei. Die Gegend sei schon gefährlich, sagt Hasan-Tarkan. "Natürlich sind wir es gewohnt, wirklich erschrecken wird uns wohl auch heute nichts", ergänzt sein Kollege Daniel.

Reporter Felix ist dabei, als die beiden Leute auf der Straße kontrollieren, jemanden in Gewahrsam nehmen und einen Mann wegen Pinkelns auf offener Straße ermahnen. Die beiden kennen die Menschen, die auf der Straße leben oder Drogen konsumieren - und umgekehrt sind natürlich auch die Polizist:innen für viele dort vertraute Gesichter.

Wir versuchen, ein Miteinander zu schaffen.

Streifenpolizist Hasan-Tarkan

Am nächsten Tag fährt die Polizei stärkere Geschütze auf - bei der großen Razzia. Felix fühlt Einsatzleiterin Alicia hinterher auf den Zahn. Ist das, was die Beamt:innen vor Ort tun, nur eine Symptombekämpfung oder bringt das etwas? Müssten sie nicht eigentlich größere Fische fangen?

Was sie dazu sagt, welche Verstecke typische für Drogen sind und wie die Menschen im Bahnhofsviertel auf die Polizei reagieren, siehst du in der ersten Folge von "Inside: Bahnhofsviertel".


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Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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