Der Meister der Selbstversuche

Jenke von Wilmsdorff: Seine spannenden Experimente im Überblick

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von teleschau

Seit mehr als 13 Jahren experimentiert Jenke von Wilmsdorff - mit teils drastischen Folgen. Wir zeigen seine fünf krassesten Selbstversuche.

Bild: Joyn / Willi Weber


Am 20. Oktober läuft eine neue Episode von "Jenke." Der Journalist Jenke von Wilmsdorff testet dort das Leben ohne Smartphone. In der Vergangenheit ist er in seinen Selbstversuchen schon mehrfach über Grenzen gegangen. Hier seine fünf krassesten Experimente.

Wie ist es wirklich, ein Pflegefall zu sein, im Knast zu sitzen oder regelmäßig Alltagsdrogen zu konsumieren? Der Journalist Jenke von Wilmsdorff begnügt sich nicht damit, Betroffene zu befragen - er will es selbst erleben. Seit mehr als 13 Jahren dreht der gebürtige Bonner Dokumentationen, die unter die Haut gehen. Zunächst im Rahmen der RTL-Sendung "Extra", dann mit dem eigenen Format "Das Jenke-Experiment", seit 2020 bei ProSieben mit "Jenke."

JENKE.

Jenke von Wilmsdorff ist immer auf der Suche nach Antworten. In der ProSieben-Reihe "JENKE." geht er gesellschaftlich relevanten Fragen nach. Dafür lässt er sich auf spannende und extreme Experimente ein, die ihn an seine Grenzen führen.

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Seit über einem Jahrzehnt fordert der Journalist sich immer wieder selbst heraus. "Die meisten Grenzen während dieser Dreharbeiten habe ich gerne überschritten", erklärte er 2013, "weil sie mir ganz viele Erkenntnisse über mich selbst und über das jeweilige Thema gebracht haben. Und das ist die treibende Kraft für jede einzelne Geschichte."

Der gelernte Schauspieler scheut sich nicht, körperlich und gesellschaftlich an und über Schmerzgrenzen zu gehen. Das sind seine fünf krassesten Experimente.

Platz 5: "Das Klima-Experiment: Sind wir noch zu retten?" (Oktober 2022)

Jenke von Wilmsdorff hat sich dazu in ein Deutschland im Jahr 2050 versetzt, wie es das beratende Alfred-Wegener-Institut voraussagt: extreme Hitze, Sturm, Starkregen und neue, gefährlichere Insekten, die zurzeit noch ausschließlich in südlichen Gefilden zu finden sind.

Dazu zog Jenke in ein Tiny House in einer Klimahalle in Belgien. Dort, wo sonst Autos auf Hitzebeständigkeit getestet werden, machte er persönlich Bekanntschaft mit den verschärften Bedingungen. "800 Tigermücken wurden in meinem Haus in der Klimahalle freigesetzt", verriet er, "24 Stunden habe ich mich ihren Attacken ausgesetzt." Stürme und Starkregen brachten Jenke und sein Mini-Domizil zum Erschüttern.

Noch heftiger fand der Journalist jedoch seine Recherche beim Verein LobbyControl in Berlin. In einem Interview mit der "teleschau" erklärte er: "Erschreckend ist die Tatsache, wie gewaltig der Einfluss von Lobbyist:innen in Berlin ist, die seit Jahrzehnten erfolgreich daran arbeiten, die notwendige Klimawende auszubremsen."

Platz 4: "Altern" (März 2013)

Am 16. Oktober feierte Jenke von Wilmsdorff seinen 60. Geburtstag. Vor gut zwölf jahren war er mal kurzzeitig um die 80 Jahre alt. Denn er wollte wissen: Wie wird man als Greis in Deutschland behandelt? Und wie lebt und liebt es sich im Alter? Er zog in ein Altersheim in Solingen: 20-Quadratmeter-Appartment mit Toilettenbad.

Vor allem aber trug er einen speziellen Altersanzug, der typische Gebrechlichkeiten simuliert: Zittern, schwerfällige Gelenke, schlechtes Seh- und Hörvermögen. Special-Effect-Profis verwandelten Jenke in einen Rentner: Kontaktlinsen, eine falsche Nase, Bart, Falten und Altersflecken - Jenke war um 30 Jahre gealtert.

So wurden selbst Teetrinken und Fernsehen zur körperlichen Herausforderung. Zudem erlebte der Undercover-Greis am eigenen Leib, wie es sich anfühlt, abseits von Familie und engen sozialen Kontakten sein Leben zu fristen. Einsam in einer Gemeinschaftunterkunft, angewiesen auf die Pflege und Empathie des Personals.

Auf der Straße und in Alltagssituationen erfuhr der Reporter zudem, wie die Menschen mit einem alten Mann umgehen. Er testete unter anderen, wie seine Mitmenschen auf Zärtlichkeit in der Öffentlichkeit reagieren, wenn es sich dabei nicht um turtelnde Teenager, sondern deutlich ältere Mitbürger handelt. Spoiler: Jenke erntete so manchen verstörten Blick.

Platz 3: "Tiere lieben und Tiere essen - Wie viel Fleisch muss sein?" (März 2020)

Wie wäre es, wenn wir vor dem Genuss von Hähnchenschnitzel dem gefiederten Wesen zunächst eigenhändig den Hals umdrehen müssten? Wie lebt es sich mit einem Schaf, das zum späteren Eigenverzehr gedacht ist? Und was macht der Verzehr von Fleisch mit unserem Körper?

Jenke wollte es wissen. Zwei Wochen lang aß er fast ausschließlich Fleisch, danach ernährte er sich 14 Tage lang vegan. Ein weiterer Teil des Experiments: Er zog in eine "Schweine-WG": Vier Wochen verbrachte er unter einem Dach mit den Mastschweinen Elsa und Schmali. Ort: die Nutztier-Arche in Hamm. Dort werden unter anderem alte Nutztierrassen artgerecht gehalten. Auch, um sie zu schlachten und zu essen.

Jenke mistete ihren Stall aus, fütterte und trainierte sie. Und stand am Ende vor der Frage: Elsa und Schmali schlachten oder am Leben lassen? Für ihn stand fest: Seine Mitbewohner sollen weiterleben. Diese Entscheidung hatte auch für den Journalisten selbst Konsequenzen: Von nun an muss er vegetarisch leben, so der Deal.

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Platz 2: "Alkohol" (März 2013)

Eine rauschende Party zu seinem 47. Geburtstag war der Einstieg: Jenke wollte wissen, wie es sich lebt, wenn Hochprozentiges zum Grundnahrungsmittel wird. Schon der erste Abend endete nach 17 harten Drinks im Vollrausch. Doch das war erst der Anfang des vierwöchigen Experiments. In kurzer Zeit wurde aus dem sportlichen, gesunden Reporter ein körperliches und psychisches Wrack. Die morgendlichen Cornflakes wurden mit Rotwein verzehrt, Eierlikör ersetzte das Omelette.

"An das Alkoholexperiment geht man ein bisschen lächelnd dran", erzählt Jenke rückblickend. Doch nach eineinhalb bis zwei Wochen trinken "merkt man, dass man ohne Alkohol so leicht nicht mehr auskommt". Im Rückblick ist er froh, dass er ständig unter ärztlicher Kontrolle stand und auch von seinem Produktions-Team genauestens beobachtet wurde.

Sein Fazit: "Es ist wirklich ein von vielen Leuten unterschätztes Risiko, dazu zähle ich auch mich selbst." Auch er habe gedacht, "dass ich schneller davon loskomme, als es dann rückblickend wirklich der Fall war".

Platz 1: "Das Schönheits-Experiment" (November 2020)

In einer frühen, preisgekrönten Doku schlüpfte Jenke in die Rolle einer alleinerziehenden Mutter - und ließ dazu sogar Geburtswehen an seinem Körper simulieren. Im Schönheits-Experiment ging er noch einen Schritt weiter. Der Journalist ließ eine Gesichtshälfte plastisch verjüngen!

In 100 Tagen 20 Jahre jünger aussehen. Das war der Plan. Wohlgemerkt nur auf einer Gesichtshälfte. Jenke ließ sich operieren - ganz ohne Rückfahrticket. Augenlid-Straffung, Eigenfett-Unterspritzung, Laser-Behandlung. Immerhin elf Jahre jünger sei seine rechte Gesichtshälfte geworden, so das behandelnde Team.

Die Reaktionen in den sozialen Medien fielen teilweise krass aus. "Er hat kein Leben mehr im Gesicht", urteilte eine Facebook-Userin. "Ich bin erschrocken. Sorry, aber der alte Jenke sah 1.000-mal besser aus", befand eine andere. Es mischten sich zwar auch positive Beiträge in die Kommentarspalte. Doch auch Jenke selbst ließ durchblicken: Es mag sein härtestes Experiment gewesen sein, aber es war den Aufwand nicht wirklich wert. Die zweite Gesichtshälfte wurde natürlich dennoch angeglichen.


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Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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