Fazit zu "NCIS: Tony & Ziva": Nostalgie reicht nicht für gute Unterhaltung

Was "Navy CIS" für mich bedeutet

"Castle", "The Mentalist", "Bones" und viele mehr - für mich ist "Navy CIS" die Krimi-Serie, mit der die Liebe zu allen anderen begann. Die Serie, die man einfach gesehen haben muss. Das Mutterschiff aller Crime-Shows.

Die Erfolgsgeschichte von "Navy CIS": Wie die Crime-Serie seit Jahrzehnten Millionen Fans begeistert.

Mit Zivas Ausstieg gegen Ende der 11. Staffel war die Show für mich nicht mehr dieselbe - und das liegt vor allem an meiner Schwäche für Liebesgeschichten. Klar, Delilah (Margo Harshman) und McGee sind süß, aber Tony und Ziva haben für mich denselben Stellenwert wie für Sheldon, Howard und Co. die Comics in "The Big Bang Theory".

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Tony ist charmant, flirty und sieht gut aus: Es fällt ihm nicht schwer, bei Frauen gut anzukommen. Er nimmt die Dinge locker, beweist aber gerade in schwierigen Momenten, was wirklich in ihm steckt. Besonders für eine Person würde er wohl alles tun, wie er im Verlauf der Serie mehrfach beweist.

Ziva ist knallhart, selbstbewusst und unnahbar: Sie ist nicht anfällig für Tonys Charme. Und doch scheint er ihr ein Gefühl von Leichtigkeit zu geben. Ein Gefühl, dass sie als Tochter des Mossad-Chefs Eli David vielleicht nie richtig kannte.

"Was sich liebt, das neckt sich" passt selten so gut wie hier. Ihre Gefühle zeigen sie sich durch ständiges Geplänkel und gegenseitiges Aufziehen. Es braucht keinen einzigen Kuss, um zu spüren, wie viel die beiden füreinander empfinden. Aber Halleluja, als es (nach 11 Staffeln) dann doch endlich so weit war!

Und dabei blieb es wohl nicht: In Staffel 13 wird Tony mit der geheim gehaltenen gemeinsamen Tochter Tali konfrontiert.

Wie realistisch diese Storyline ist, muss jeder für sich entscheiden. Für Tony war es aber ein guter Grund, den NCIS zu verlassen und nach Paris zu gehen. Der Startschuss für "NCIS: Tony und Ziva"!

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"Navy CIS"-Comeback?

Tony und Ziva wieder zusammen bei "Navy CIS"? Die Chance für Fans, endlich das zu bekommen, was sie immer wollten. Dann kam die Ankündigung des Spin-Offs - "noch besser", dachte ich. Doch nach der ersten Folge muss ich sagen: Ich bin enttäuscht.

Die Verbindung zwischen Tony und Ziva: Off. Ihre neuen Jobs? Muss man sich dran gewöhnen und der Humor? Lässt zu wünschen übrig.

Es ist keine schlechte Show, aber eben auch nicht ganz das, was ich erwartet habe. Vielleicht haben sich die Produzent:innen hier eine unmögliche Aufgabe gestellt. Schließlich hatten Fans einige Jahre Zeit, sich das perfekte Bild der beiden zu malen. Doch wie kam es überhaupt zu den Ausstiegen?

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Was mir am Spin-off gefallen hat

Die Produzent:innen hatten mich zunächst. Denn gleich zu Beginn wird ein Flashback der schönsten Tony-und-Ziva-Momente aus "Navy CIS" gezeigt. Eine Erinnerung an fast vergessene Szenen und die tiefe Verbindung der beiden. Spätestens damit wird klar: Es handelt sich bei der Serie um eine Liebesgeschichte.

Die ersten fünf Minuten wirken wie der Anfang eines "James Bond"-Films - eine klare Hommage an Tonys großes Vorbild. Dann kommt der Moment, auf den die Fans gewartet haben: Tony und Ziva sehen sich zum ersten Mal seit Jahren wieder, zusammen mit ihrer gemeinsamen Tochter Tali, die mittlerweile ein Teenager ist.

Die Szene ist wunderschön: Tony mit Tränen in den Augen, Ziva ungerührt - ein Zeichen, dass sie noch immer dieselben sind. Der Kuss ist magisch. Einfach perfekt. Fast! Denn ein Detail stört mich: Tony filmt das Wiedersehen mit dem iPhone. Sehr untypisch für jemanden, der so sehr Im-Moment-leben verkörpert wie er. Es ist nicht so, als würde er diesen Moment je vergessen. Aber wer weiß: Vielleicht ist das ein Aspekt des Vaterseins.

Was mir nicht gefallen hat

Die neuen Berufe der beiden sind mit dem steigenden Alter und Verantwortung zwar nachvollziehbar (weniger gefährlich und körperlich anstrengend), aber die Veränderung ist trotzdem zu drastisch. Wären Michael Weatherly und Coté de Pablo nicht in ihren bekannten Rollen zurückgekehrt, hätte ich die Charaktere nicht wiedererkannt.

In "Navy CIS" geht es um Mord und Totschlag, es werden dramatische Wahrheiten ans Licht gebracht und unvorstellbare Schicksale offenbart. Die Stimmung ist grundsätzlich düster. Ein Charakter wie Tony sorgt für den Comedic Relief. Er reißt Scherze in den unpassendsten Momenten und durchbricht damit die angespannte Atmosphäre. Genau das macht ihn so wertvoll für das Team und die Zuschauer:innen.

In "NCIS: Tony und Ziva" wird stark auf Humor gesetzt. Macht Sinn. Schließlich ist Tony eine der Hauptfiguren. Doch gerade das nimmt ihm auch seine größte Stärke, seine witzige Art verliert an Wirkung. Denn in einem Raum voller Comedians sticht selbst Jimmy Fallon nicht mehr heraus.

Kann ja nur besser werden, oder?

Mein Eindruck beruht auf der ersten Episode. Also, wer weiß? Vielleicht wird die Spin-off-Serie im Laufe der Staffel noch besser. Wenn du mich fragst, ist es manchmal jedoch besser, die Dinge der Vorstellungskraft zu überlassen. Dann wird auch niemand enttäuscht werden. Ich bleibe jedenfalls beim Original und rewatche meine liebsten Tony-und-Ziva-Momente:

Ziva taucht erstmals als Mossad-Agentin auf. Ihr erstes Aufeinandertreffen mit Tony ist geprägt von Spannung, Schlagfertigkeit und einer spürbaren Anziehung. Damit beginnt die Geschichte von "Tiva".

Tony und Ziva schlüpfen undercover in die Rollen eines verheirateten Paares und ihre Tarnung erfordert mehr als nur Worte: Auch im Hotelzimmer müssen sie glaubwürdig auftreten. Die Spannung zwischen ihnen ist unübersehbar, selbst wenn sie alles als reinen Einsatz abtun.

Ein tödlicher Vorfall führt zu einer dramatischen Konfrontation zwischen Ziva und Tony. Die Situation eskaliert: Ziva schlägt ihn, sie ist verletzt und wütend. Es ist die – bis zu diesem Zeitpunkt – intensivste und verletzlichste Szene der beiden.

Nachdem Ziva auf einer Mossad-Mission in Nordafrika von einem Terroristen entführt wird, ist Tony bereit, sein Leben zu riskieren, um Ziva zu retten – ein klarer Beweis für seine tiefen Gefühle.

Ziva verabschiedet sich vom NCIS und damit auch von Tony. Doch nicht bevor sie ihm endlich sagt, was sie für ihn fühlt.

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Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.