Wer hätte das gedacht?
ARD-Schock: Dieser beliebte Ex-Ermittler endet als "Tatort"-Opfer
Aktualisiert:
von Sylvia LothV. l.: Nisha (Amina Merai), Mike (Jeremias Meyer), Gustav (Bruno Cathomas) und Emilia (Judith Hofmann) im "Tatort: Mike & Nisha".
Bild: SWR / Benoît Linder
Überraschender "Tatort"-Auftritt in der ARD: Bruno Cathomas stand einst als Mordkommissionsleiter vor der Kamera, diesmal lag er als Leiche auf dem Boden. Hinter seinem TV-Tod steckt eine dramatische Familiengeschichte.
+++ Update, 10. November 2025 +++
Mordkommissionsleiter kehrt zurück - mit einem Haken
"Tatort"-Zuschauer:innen kennen Bruno Cathomas seit Jahren, allerdings in einer ganz anderen Rolle. Zwischen 2017 und 2019 stand der Schweizer als Fosco Cariddi, dem strengen Leiter der Frankfurter Mordkommission und Chef von Anna Jannecke (Margarita Broich) und Paul Brix (Wolfram Koch), vor der Kamera. Am Sonntag feierte er nun ein überraschendes Comeback im erfolgreichsten Krimi Deutschland, allerdings in einer Rolle, mit der wohl niemand gerechnet hätte: als Leiche.
Familiendrama mit Schockmoment
Im Ludwigshafener "Tatort" mit Ulrike Folkerts (Lena Odenthal) durfte Cathomas zunächst noch einmal richtig aufdrehen, bevor es für seine Figur endgültig vorbei war. In der Folge "Mike & Nisha" spielte er den Familienpatriarch Gustav, der beim gemeinsamen Essen mit Sohn Mike (Jeremias Meyer) und dessen Freundin Nisha (Amina Merai) für eine explosive Stimmung sorgte. Schon in den ersten Minuten wurde klar: Gustav ist alles andere als begeistert von der Beziehung. Erst am Ende kam der schockierende Grund ans Licht: Nisha ist seine Tochter aus einer früheren Affäre. "Mike & Nisha" entpuppt sich damit als tragische Geschichte einer verbotener Liebe. Als die Zuschauer:innen das erfahren, war Gustav allerdings längst tot - brutal erschlagen von den eigenen Kindern.
"Mehr Spaß als jeder Kommissar": Cathomas über seine Leichen-Premiere
Cathomas blickt mit Freude auf seinen etwas ungewöhnlichen "Tatort"-Auftritt. Vom Ermittler zur blutigen TV-Leiche? Für ihn kein Problem - im Gegenteil! "Die Leiche zu spielen, machte mir in diesem Fall sogar mehr Spaß als jeder Kommissar", sagte zu "Bild". "Denn es war nicht nur die Leiche, sondern auch vorher die Rolle dieses fiesen Vaters. Das war eine schöne Aufgabe."
Elf Minuten Screentime - zwei Drehtage Aufwand
Und obwohl seine Figur nur rund elf Minuten Screentime hatte, war die Produktion für Cathomas überraschend intensiv. "Wir haben für diese elf Minuten, bevor ich gestorben bin, zwei Tage lang gedreht. Dieses Familienessen war ja ein richtiges Psycho-Kammerspiel, das war eine richtige Herausforderung. So was ist für Schauspieler immer toll."
Doch auch nach dem dramatischen Abgang wurde es nicht leichter. "Als Leiche herumzuliegen, war auch viel schwerer, als ich dachte. Ich durfte ja nicht atmen und mich nicht bewegen - und das minutenlang. Eine ganz spezielle Konzentrationsübung - vor allem für so einen aktiven Menschen wie mich."
Sein Fazit fällt deshalb eindeutig aus: "In so einem Film bin ich jederzeit wieder gerne die Leiche!"
+++ Ursprünglicher Beitrag +++
"Tatort: Mike & Nisha": Darum geht es
Mike (Jeremias Meyer) und Nisha (Amina Merai) planen ihre Hochzeit und freuen sich auf Nachwuchs. Doch als Mike Nisha seinen Eltern vorstellt, endet das Ganze im Blutbad. Mikes cholerischer Vater Gustav Schaub (Bruno Cathomas) reagiert alles andere als glücklich auf die Verbindung seines Sohnes mit der iranischstämmigen Nisha. Die Situation ist so aufgeladen, dass das junge Paar im Affekt die Eltern tötet. Mike und Nisha wollen das Verbrechen vertuschen. Allerdings werden die Nachbar:innen in der spießigen Reihenhaus-Siedlung sofort misstrauisch. Mike und Nisha verwischen alle Spuren und behaupten, dass Mikes Eltern in den Urlaub gefahren seien. Währenddessen wollten sie nach dem Haus sehen. Während die beiden verzweifelt nach einem Ausweg suchen, brauchen die Kommissarinnen Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) handfeste Beweise für ihren Verdacht.
Verbrechen ohne Spuren
Auch wenn die Nachbar:innen ein merkwürdiges Gefühl haben, ahnen sie zunächst nicht, dass das Ehepaar Schaub vom eigenen Sohn und der Schwiegertochter in spe ermordet wurde. Sie sind sich jedoch sicher, dass etwas Schreckliches passiert sein muss. So beteuern Gerlinde Wagner (Anna Stieblich) und Erwin Ramthofer (Wolf Bachofner), dass sie Schreie und Lärm im Hause Schaub gehört hätten. Wagner, die sich im Haus schräg gegenüber um ihre kranke Mutter kümmert und sich mit Kirschlikör und klassischer Musik betäubt, verständigt nach dem Lärm noch in der Nacht die Polizei. Als die Streifenbeamten kommen, ist es bereits ruhig im Haus, sodass die Nachbarin am nächsten Morgen direkt bei der Mordkommission auftaucht.
Als Lena Odenthal und Johanna Stern mit dem Ehepaar sprechen wollen, erklären Mike und Nisha, dass diese mit dem Wohnmobil unterwegs wären. Dass sie dabei ziemlich nervös wirken, macht die Kommissarinnen stutzig. Hat das junge Paar etwas zu verbergen? Und wo stecken die Eheleute Schaub wirklich?
Bedrohliche Entdeckung
Als Lena Odenthal und Johanna Stern den direkten Nachbarn, Erwin Ramthor, befragen, kommen sie nicht weiter. Allerdings macht sich Ramthor verdächtig, da es bereits einen Vorfall zwischen ihm und dem pensionierten Finanzbeamten Gustav Schaub gab, bei dem es sogar zu einer Anzeige kam. Ramthor protokolliert alle Geschehnisse in der Straße, doch mit der Polizei will er nur zusammenarbeiten, wenn er davon profitieren kann.
Er sucht selbst nach Hinweisen, was passiert sein könnte. Dabei macht Ramthor in der Teichgrube auf dem Grundstück der Schaubs eine Entdeckung, die Mike und Nisha ernsthaft in Gefahr bringen könnte.
Odenthal und Stern: Blick hinter die Kulissen
In "Mike & Nisha" ermittelt Kommissarin Ulrike Folkerts als Lena Odenthal (64) bereits zum 82. Mal, während ihre Kollegin Johanna Stern, dargestellt von Lisa Bitter (41), ihren 23. Einsatz absolviert. Im neuen Fall werden Fragen nach Schuld und Verantwortung gestellt. Der SWR-Krimi wurde vom 26. Juni bis zum 19. Juli 2024 in Ludwigshafen, Baden-Baden und Karlsruhe gedreht. Die zwei Kommissarinnen haben im Laufe der Zeit gelernt, sich aufeinander zu verlassen. Auch wenn sie zwei unterschiedliche Generationen verkörpern, sind Johanna Stern und Lena Odenthal ein unschlagbares Team.
Als dienstälteste "Tatort"-Kommissarin ist Lena Odenthal bereits seit 1989 im Einsatz und heute noch genauso neugierig wie am ersten Tag. Auch wenn ihr Temperament im Laufe der Zeit etwas gezügelt wurde. Die Fallanalytikerin Johanna Stern ist seit 2014 dabei und musste sich als Hauptkommissarin in Ludwigshafen erst einfinden. Mittlerweile überzeugt sie vor allem mit ihrem Gespür für die leisen Zwischentöne.
Das Berliner "Tatort"-Team
Johanna Stern (Lisa Bitter, links) und Lena Odenthal (Ulrike Folkerts, rechts) suchen eigentlich nach einem verschwundenen Ehepaar, müssen aber fürchten, dass die beiden älteren Leute nicht mehr leben.
Bild: SWR/Benoît Linder
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Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.
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