Keine Rente in Sicht!

Rührender "Tatort"-Abschied: Die Pläne von Mechthild Großmann

Aktualisiert:

von spot on news

Schauspielerin Mechthild Großmann hört beim "Tatort" auf.

Bild: picture alliance / Panama Pictures


Nach 23 Jahren im Einsatz sagt Mechthild Großmann dem Münsteraner "Tatort" Lebewohl. Standing Ovations und eine rührende Geste von Axel Prahl begleiteten den Abschied ihrer Kult-Figur Klemm bei der Premiere ihres letzten Falls. Aber das ist noch lange nicht das Ende! Mechthild Großmann blickt voller Tatendrang in die Zukunft.

Fünf ausverkaufte Kinosäle, Standing Ovations und ein Kommissar, der vor seiner Kollegin niederkniet: So verabschiedete Münster am Dienstagabend eine echte Krimi-Legende. Mechthild Großmann feierte im Cineplex die Premiere ihres (wahrscheinlich) allerletzten Falls als Staatsanwältin Wilhelmine Klemm in einem "Tatort".

Nach 23 Jahren und 48 Folgen endet damit eine Ära beim beliebtesten deutschen Fernsehkrimi. Millionen Zuschauer:innen sahen die kettenrauchende Staatsanwältin mit der unverwechselbaren Reibeisenstimme regelmäßig seit 2002 ermitteln. Am 7. Dezember um 20:15 Uhr zeigt das Erste "Die Erfindung des Rades" - Mechthild Großmanns Abschiedsvorstellung.

Fast das komplette Team war da

Zur Premiere reisten nahezu alle Stars des Münster-"Tatorts" an. Axel Prahl, Claus Dieter Clausnitzer, Björn Meyer und Christine Urspruch wollten sich diesen besonderen Abend nicht entgehen lassen. Einzig Jan Josef Liefers fehlte - er hatte zeitgleich eine Lesung mit seiner Frau Anna Loos in Erfurt.

Bevor der neue Fall über die Leinwand flimmerte, zeigte das Produktionsteam einen eigens für diesen Anlass zusammengestellten Vorfilm mit legendären Auftritten von Mechthild Großmann als Oberstaatsanwältin Klemm, wie unter anderem das Portal "Alles Münster" berichtet. Am Ende gab es demnach Standing Ovations vom Publikum.


Ein emotionaler Abschied

Axel Prahl verabschiedet sich auf den Knien von Schauspiel-Kollegin Mechthild Großmann. Was für ein ehrenvoller Abschied!

Bild: IMAGO/Future Image


Den bewegendsten Moment des Abends lieferte Axel Prahl. Hauptkommissar Frank Thiel ging vor seiner langjährigen Kollegin auf die Knie und bedankte sich für all die gemeinsamen Jahre vor der Kamera. Er gestand später, in diesem Moment von seinen eigenen Emotionen überrascht gewesen zu sein - und umarmte Großmann lieber, als lange zu reden. "Sie hat eine Grandezza, die muss man erst mal finden", schwärmte er laut WDR von der Schauspielerin.

Warum sie nach über zwei Jahrzehnten aufhört? Dem WDR sagte Mechthild Großmann knapp: "Ich werde diesen Monat 77, ganz einfach, das ist meine Antwort darauf." Vom Ruhestand will die Schauspielerin allerdings nichts wissen. Der "Bild" verriet sie ihre weiteren Pläne: Puschkin-Lesungen mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, spanische Musik und Texte von Don Quichotte. "In Dresden werde ich Alan Bennett in der Komödie lesen, und, und, und. Ich freue mich auf ganz viel Literatur und Theater", so Großmann.

Kein Filmtod - ein würdevoller Abschied

Bei der Drehbuchgestaltung wurde die Schauspielerin im Übrigen nach ihren Wünschen gefragt. Ob sie mit einem Filmtod aussteigen wolle? "Nee, das ist mir zu nahe dran", winkte die 76-Jährige ab. Stattdessen verabschiedet sich Wilhelmine Klemm auf ihre ganz eigene Art: im roten Kleid, mit Champagner und tanzend. Am Ende verlässt sie Münster mit einer alten Liebe aus gemeinsamen Hippie-Jahren in einem VW-Bus.

Eine Rückkehr ist übrigens nicht völlig ausgeschlossen. "Sie hat angeboten, dass sie sich unter gewissen Umständen vorstellen könnte, mal als Überraschungsgast wieder dabei zu sein", verriet Axel Prahl. "Das fänd ich großartig!" Bis dahin übernimmt Lou Strenger als Staatsanwältin Nikola König.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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