Taschentücher griffbereit haben

"Spoiler Alarm": Sheldon Cooper aus "The Big Bang Theory" von einer ganz anderen Seite

Aktualisiert:

von Annalena Graudenz

Jim Parsons zeigt seine mitfühlende Seite als Michael Ausiello (l.) in "Spoiler Alarm" - das komplette Gegenteil seiner "The Big Bang Theory"-Figur Sheldon Cooper.

Bild: IMAGO / ZUMA Press


Wer an Jim Parsons denkt, hat unweigerlich Bilder von Sheldon Cooper vor Augen - den brillanten, eigenwilligen Physiker. Kaum ein anderer TV-Charakter hat sich so tief ins kollektive Gedächtnis eingebrannt. Parsons beweist jedoch mit "Spoiler Alarm", dass weit mehr in ihm steckt als der neurotische Serien-Nerd.

Manche Rollen sind Fluch und Segen zugleich. Meist sind es die besonders beliebten und erfolgreichen, die ihre Darsteller:innen nicht mehr so ganz loslassen und sie beim Publikum für immer mit ihrer Figur verschmelzen lassen. Jim Parsons hat es allerdings geschafft, trotz seiner ikonischen Darbietung des Dr. Sheldon Cooper in "The Big Bang Theory" schauspielerisch neue Wege zu gehen.

Darum geht es in "Spoiler Alarm" mit Jim Parsons

In der bewegenden Liebesgeschichte "Spoiler Alarm", die auf den Memoiren von Michael Ausiello basiert, spielt Parsons den Journalisten Mike, der sich auf einer Party in den charismatischen Fotografen Kit (Ben Aldridge) verliebt. Was zunächst wie eine klassische Romanze beginnt, entwickelt sich zu einer tiefgründigen Geschichte über Liebe, Verlust und das, was bleibt, wenn das Unausweichliche eintritt.

LGBTQIA+-Liebesgeschichte mit Jim Parsons in der Hauptrolle

Für den "The Big Bang Theory"-Star war beim Lesen des Drehbuchs klar, dass er der richtige Schauspieler für die Rolle sein würde. Gegenüber dem Online-Portal "parade.com" sagt er:

Ich musste beim Lesen oft weinen und habe eine sehr tiefe Verbindung dazu gespürt. Ich finde, es ist eine wunderschöne Geschichte über Menschlichkeit.

Jim Parsons

Und fügt hinzu: "Mich hat besonders bewegt, dass der Film so ein umfassendes Bild einer queren Beziehung zeigt. Zwei Menschen, die sich wirklich lieben, die Höhen und Tiefen gemeinsam erleben, auseinanderdriften und wieder zueinanderfinden."

Was "Spoiler Alarm" so besonders macht, sind seine Authentizität und die Wärme der Geschichte. Parsons spielt nicht "den schwulen Mann" als Klischee – er spielt einfach einen Menschen, der liebt. Und genau darin liegt die Kraft des Films: Er zeigt queere Liebe als universell und zutiefst menschlich. Dass der US-Amerikaner selbst seit Jahren mit seinem Ehemann Todd Spiewak verheiratet ist, lässt die Darstellung mit Sicherheit noch emotionaler wirken. "Ich konnte mich leicht in die Geschichte von Mike und Kit hineinversetzen, weil es viele Parallelen zu meiner eigenen Liebesgeschichte gibt: eine langjährige Beziehung, und wir haben uns etwa zur gleichen Zeit in derselben Stadt kennengelernt", so der 52-Jährige.

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Für immer mit einer Rolle verbunden

Für viele wird der gebürtige Texaner vermutlich für immer Sheldon Cooper bleiben - so wie Daniel Radcliffe ewig Harry Potter sein wird. Aber "Spoiler Alarm" beweist auch, dass viele Schauspieler:innen (wie Parsons) mehr als nur eine Rolle spielen können, die sie auszeichnet und sie es trotz Serien-Erfolg schaffen, sich von ihrem Alter Ego zu befreien - zumindest für die Zeit, die das Publikum vor dem Bildschirm sitzt.

Das Drama ist eine Liebeserklärung an die Liebe und Verbundenheit zweier Menschen und lässt sein Publikum herrlich mitleiden und -lieben - also, wer sich den Film anschaut, sollte Taschentücher parat haben, so viel ist sicher.


Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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