1934–2025

Weltweite Trauer: die schönsten Werke von Primatenforscherin Jane Goodall

Veröffentlicht:

von Marlene Sofie W.

Weltweite Trauer um Jane Goodall: Eine Ikone und Symbol des Tier- und Umweltschutzes.

Bild: GEOFFROY VAN DER HASSELT / AFP / picturedesk.com


Die britische Primatenforscherin und Umweltaktivistin Jane Goodall ist tot. Sie starb am Mittwoch im Alter von 91 Jahren während einer Vortragsreise im US-Bundesstaat Kalifornien. Goodall sei "eines natürlichen Todes gestorben", teilte ihr Institut mit.

Eine Frau, die Grenzen verschob

Als junge Frau ohne akademischen Abschluss in den Dschungel: das war Goodalls Anfang im Jahr 1960. Mit 26 Jahren begann sie im heutigen Gombe-Nationalpark in Tansania eine Forschungsarbeit, die die Welt verändern sollte. Ihre Beobachtungen zeigten, dass Schimpansen Werkzeuge benutzen, dass sie trauern, sich umarmen, aber auch grausam kämpfen können. Damit stellte sie die Annahme infrage, nur Menschen seien zu komplexem Denken und Gefühlen fähig.


Die außergewöhnliche Reise von Dr. Jane Goodall kannst du hier verfolgen:


Von der Außenseiterin zur Ikone

Goodalls Weg war alles andere als einfach. Ohne Geld für ein Studium schlug sie sich als Sekretärin und Kellnerin durch, bevor sie nach Afrika reiste. Dort traf sie den britisch-kenianischen Anthropologen Louis Leakey. Er zeigte sich von Goodalls Kenntnissen und ihrer Unvoreingenommenheit beeindruckt. Ihre Beobachtungen waren so erkenntnisreich, dass die Universität von Cambridge eine höchst seltene Ausnahme gemacht hat: Dank einer Sonderregelung durfte sie doch noch ihren Doktortitel machen und übernahm sogar Gastprofessuren.

Namen statt Nummern

Goodalls Ansatz war radikal anders: Sie gab den Schimpansen Namen statt Nummern, sprach von Persönlichkeiten statt Objekten. Ihr erster Verbündeter war "David Greybeard", ein sanftmütiges Schimpansen-Männchen mit weißem Kinnbart. Durch ihn öffnete sich die Affen-Gemeinschaft der jungen Forscherin. Die Welt begann Schimpansen nicht mehr nur als Tiere, sondern als Individuen zu sehen.

Vom Dschungel zur Weltbühne

Was als Forschungsprojekt begann, wurde zur Mission. Als Goodall erkannte, wie rapide die Schimpansenpopulationen schrumpften, weitete sie ihren Einsatz aus. Sie kämpfte für den Schutz von Lebensräumen, forderte weniger Fleischkonsum und tourte unermüdlich um die Welt. Ihre Vorträge war ein eindringlicher Appell, unseren Planeten nicht weiter zu zerstören.

Anerkennung und Vermächtnis

2003 wurde sie zur Dame Commander of the British Empire: Die zweithöchste Auszeichnung des Order of the British Empire (OBE) für eine Frau. 2025 folgte die höchste zivile Auszeichnung der USA: Die Presidential Medal of Freedom. Für viele bleibt sie als das in Erinnerung, was ein Naturschützer in Afrika sie einst nannte: 'ein fleißiger Engel'.

Jane Goodall hat nicht nur die Wissenschaft verändert, sie hat Generationen inspiriert, Tieren mit mehr Respekt zu begegnen und Verantwortung für die Natur zu übernehmen.

Ruhe in Frieden, Jane Goodall.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.at ('Behind the Screens' Österreich) veröffentlicht.

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