Ganz ohne Zeitumkehrer
Darum wurden in "Harry Potter und der Stein der Weisen" so viele Szenen doppelt gedreht
Aktualisiert:
von Sabine R.Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten von "Der Stein der Weisen" waren die meisten Schauspieler:innen gerade mal elf Jahre alt. War wirklich die mangelnde Erfahrung der Grund, weshalb manche Szenen mehrmals gedreht werden mussten?
Bild: imago images/Everett Collection
Manche Kinogeschichten werden für jedes Land ein bisschen neu erfunden: Dialoge angepasst, ganze Szenen doppelt inszeniert - nur damit der Zauber nicht an Sprachbarrieren scheitert. So musste auch der erste Teil der "Harry-Potter"-Filmreihe gleich mehrfach gedreht werden. Was dahintersteckt.
Philosophen? Zauberer? Der Streit um den Stein
Im Original trägt der erste Band von Joanne K. Rowling den Titel "Harry Potter And The Philosopher’s Stone". Als man im Herbst 2000 mit den Dreharbeiten zum Film begann, fürchtete das Filmstudio Warner Bros., dass US-Zuschauer:innen mit dem Wort "Philosopher" (zu Deutsch "Philosoph") kaum Magie verbinden würden.
Deshalb wurde der Stein in den USA kurzerhand zum "Sorcerer’s Stone" (also "Zaubererstein"). Schließlich ging es um den ersten "Harry Potter"-Film und der Hype um den jungen Zauberer sollte erst noch beginnen. In Großbritannien, Europa und den meisten internationalen Märkten kam der Film also unter dem Titel "Harry Potter And The Philosopher’s Stone" in die Kinos, in den USA als "Harry Potter And The Sorcerer’s Stone".
Nostalgie gefällig?
Ende Oktober wird es auf wieder magisch. Jeden Samstag gibt es einen Film aus der "Harry Potter"-Reihe". Den Start macht "Der Stein der Weisen" am 25. Oktober bei Sat.1 und live auf Joyn.
Warum der "Stein der Weisen" in zwei Versionen gedreht wurde
Das hatte kuriose Folgen: Sämtliche Szenen, in denen der Stein erwähnt wurde, entstanden doppelt: einmal mit "Philosopher’s Stone", einmal mit "Sorcerer’s Stone". Wenn Hermine in der Bibliothek erklärt "The Philosopher’s Stone is a legendary substance …", oder Ron fragt "You mean the Philosopher’s Stone?", musste das Film-Team gleich zwei Versionen aufnehmen. Während viele Dialoge später einfach synchronisiert wurden, reichten bei Nahaufnahmen keine Tricks. Lippenbewegung und Wortlaut sollten perfekt passen.
Wie dieses Detail bekannt wurde? In einem Interview plauderte der Harry-Potter-Darsteller das kleine Geheimnis aus:
Es war ein bisschen absurd, dass wir jede Szene zweimal drehen mussten, nur wegen eines Wortes.
Und weiter: "Aber damals habe ich nicht mal verstanden, dass das komisch war - es war mein erster Film, also dachte ich, so laufen Filme eben." Die zweifache Ausführung betraf auch Details in der Requisite: Bücher und Beschriftungen, auf denen "Philosopher’s Stone" zu lesen war, wurden digital angepasst oder neu gefilmt. So wie das Buch, das Hermine aufschlägt, um Harry die Kraft des Steins zu erklären. Auch die Notizen auf dem Pult in der Bibliothek existieren in zwei Versionen.
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Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.
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