Fantasy-Reihe

"Phantastische Tierwesen": Warum gibt es noch keinen Teil 4 und 5?

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von teleschau

Porpentina Goldstein (Katherine Waterston), Newt Scamander (Eddie Redmayne), Jakob Kowalski (Dan Fogler) und Queenie Goldstein (Alison Sudol, v.l.) haben in "Phantastische Tierwesen" die "Harry Potter"-Welt erneut zum Leben erweckt.

Bild: 2016 Warner Bros. Entertainment Inc.


Die "Phantastische Tierwesen"-Reihe sollte ein ähnlich großes Kinofranchise werden wie die "Harry Potter"-Filme, letztlich entstanden aber nur drei statt den geplanten fünf Filmen. Was ist passiert?


Blicke hinter die Kulissen der legendären "Harry Potter"-Filmreihe


Blieb die "Phantasische Tierwesen"-Reihe hinter den Erwartungen zurück?

Mit den Riesenerfolgen der "Harry Potter"-Filme war das Filmstudio Warner Bros. auf Gold gestoßen. Und als diese Goldmine ausgehoben wurde, machte man sich schnell an die nächste, und man war dabei guter Dinge. Joanne K. Rowling hatte ihnen immerhin schon den Weg gewiesen. Die Autorin hatte neben den "Harry Potter"-Vorlagen schließlich ein weiteres Buch zum Hogwarts-Kosmos verfasst, das sich ebenfalls filmisch verwerten ließe.

Gesagt, getan - und bald schon entstand der erste gleichnamige Film auf Grundlage von "Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind". Nur: Der Auftakt einer ähnlich groß angelegten Filmreihe wie "Harry Potter" war das nicht. Es folgten zwar die Fortsetzungen "Grindelwalds Verbrechen" und "Dumbledores Geheimnisse", doch die in Aussicht gestellten Teile 4 und 5 lassen bis heute auf sich warten. Warum eigentlich?

Das Geld spielte eine Rolle. Die Strateg:innen und Planer:innen hinter den Kulissen des Filmstudios haben die Rechnung ohne den Wirt, in diesem Fall ohne die Kinozuschauer:innen gemacht. Die wollten sich diesmal, anders als noch von der "Harry Potter"-Reihe, nicht so recht verzaubern lassen. Zwar gelten die drei "Phantastische Tierwesen"-Filme im allgemeinen Ansehen nicht als Total-Flops, hinter den Umsatzerwartungen blieben sie dennoch.

Der Auftakt der Reihe gab noch Anlass zu Hoffnung, die Abenteuer um den Magizoologen Newt Scamander (Eddie Redmayne) spielte weltweit mehr als 800 Millionen Dollar ein. Enttäuschend waren dann aber schon die Ergebnisse von "Grindelwalds Verbrechen", der auf ein globales Einspielergebnis von nurmehr rund 650 Millionen kam. Dass das kein Ausrutscher war, zeigte schließlich "Dumbledores Geheimnisse" mit seinen enttäuschenden 407 Millionen Dollar.

Halt auf halber Strecke

407 Millionen Dollar - viel zu wenig für einen Film dieses Formats. Bei "Dumbledores Geheimnisse" verschlangen allein die Produktionskosten 200 Millionen Dollar. Rechnet man die nicht unerheblichen Vermarktungskosten dazu, wird das Fantasy-Spektakel seine Ausgaben, wenn überhaupt, geradeso eingespielt haben. Eine weitere Fortsetzung rechtfertigte das Ergebnis nicht, und so zog Warner die Reißleine.

Die Zuschauer:innen, die von der Reihe enttäuscht waren - und das waren nicht wenige, wie man an der Umsatzentwicklung ablesen kann - werden die Entscheidung wegwerfend hingenommen haben. Andere jedoch, vor allem die eingefleischten Fans des "Hogwarts"-Universums, waren frustriert. Zumal der dritte "Tierwesen"-Film mit einem Cliffhanger endete. Die Spannung über den Ausgang des Abenteuers von Newt Scamander und Co. wird wohl nicht mehr gelöst werden.

Das legen auch Aussagen einiger Macher vor und hinter der Kamera nahe. Man habe ihn wohl zum letzten Mal als Newt Scamander in "Dumbledores Geheimnisse" gesehen, sagte Hauptdarsteller Eddie Redmayne im Oktober vergangenen Jahres dem Magazin "Comic Book". "Man müsste mit den Leuten bei Warner Bros. und J.K. Rowling sprechen, aber soweit ich weiß, war's das."

Kaum zuversichtlicher zeigt sich in dieser Frage auch David Yates, Regisseur der ersten drei "Tierwesen"-Filme: "Wir haben keine Gespräche mehr geführt, seit wir ['Dumbledores Geheimnisse'] fertiggestellt haben", erklärte er gegenüber dem Branchen-Magazin "Deadline", und fast schon zynisch fügte er hinzu: "Ich habe andere Projekte auf meinem Schreibtisch, die meilenweit von Zauberern entfernt sind und alle möglichen Dinge beinhaltet, die nichts mit Zauberern zu tun haben." Auch das klingt nach: aus und vorbei.

Nostalgie gefällig?

Ende Oktober wird es auf wieder magisch. Jeden Samstag gibt es einen Film aus der "Harry Potter"-Reihe. Als Nächstes kommt "Der Gefangene von Askaban" am 8. November in Sat.1 und live auf Joyn.

Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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