"Das kriegen sie sonst nirgends hin"
"Grandios und großartig": Diese Film-Trilogie ist für Quentin Tarantino die beste aller Zeiten
Aktualisiert:
von Christian VockRegisseur Quentin Tarantino hat Kult-Status in Hollywood - wenn er spricht, horcht die Filmwelt auf.
Bild: picture alliance / Jordan Strauss/Invision/AP
Während Filme oft als Einzelwerke glänzen und Franchises boomen, finden sich dazwischen Trilogien - und eine davon hat Quentin Tarantino besonders ins Herz geschlossen. Denn diese schafft etwas, was seiner Meinung nach keine andere hinbekommt.
Clint Eastwood - mehr Hollywood-Legende geht eigentlich kaum. Egal, ob als Regisseur oder als Schauspieler, Eastwood prägte die Filmwelt wie kaum ein anderer. Ähnliches lässt sich auch über Regisseur Sergio Leone sagen. Der Italiener prägte den sogenannten Italo-Western und wenn zwei solche Legenden zusammentreffen, kann eigentlich nur etwas ähnlich Legendäres dabei herauskommen. Et voilà: Die "Handvoll Dollar"-Trilogie.
Sind die "Dollar"-Filme die perfekte Film-Trilogie?
Wenn Quentin Tarantino - noch so eine Hollywood-Legende - etwas sagt, spitzen Kenner der Filmwelt die Ohren. Noch dazu, wenn er sich über seine Kollegen äußert und umso mehr, wenn es ein Satz wie dieser ist: "Ich denke, es gibt da nur eine Trilogie, die vorne bis hinten funktioniert, und das ist 'Für eine Handvoll Dollar', 'Für ein paar Dollar mehr' und 'The Good, The Bad And The Ugly'."
Starke Worte, die Tarantino im Club-Random-Podcast von Bill Maher fand, aber Tarantino erklärt auch, warum er die "Dollar"-Trilogie so schätzt: "Sie macht, was keine andere Trilogie bisher geschafft hat. Der erste Film ist grandios, aber der zweite Film ist so großartig, dass er die ganze Idee auf so eine höhere Ebene hebt, dass es den ersten Film ausradiert. Und dann macht der dritte Film dasselbe mit dem zweiten. Das kriegen sie sonst nirgends hin."
Kein Wunder, dass Tarantino auch von den Filmen Sergio Leones inspiriert wurde, neben Sergio Corbucci ("Django" mit Franco Nero) einer von Tarantinos Lieblingsregisseuren. Nicht umsonst sagt Tarantino über sein Meisterwerk "Pulp Fiction": "Ich habe immer gesagt, dass 'Pulp Fiction' ein moderner Spaghetti-Western war’." Vor allem die Verwendung von Musik als dramaturgisches Mittel hatte es Tarantino angetan und hier konnte die "Dollar"-Trilogie mit einer weiteren Film-Legende aufwarten: Ennio Morricone.
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Darum geht es in der "Dollar"-Trilogie
Die "Dollar"-Filme sind zwar eine Trilogie, dennoch stehen die drei Filme auch für sich allein. Du musst also nicht alle gesehen haben, um die Handlung zu verstehen.
"Für eine Handvoll Dollar" (1964)
Der ebenso mysteriöse wie wortkarge Fremde namens Joe (Clint Eastwood) reitet in das mexikanische Dorf San Miguel. In dem trostlosen Ort blüht nicht das Leben, es regiert der Tod. Grund dafür sind die beiden rivalisierenden Gangster-Familien Baxter und Rojo. Die einen schmuggeln Alkohol, die anderen Waffen über die mexikanisch-amerikanische Grenze und verkaufen sie dort an die Ureinwohner. Kurz nach seiner Ankunft wird der Fremde Zeuge, wie ein Mann einen kleinen Jungen malträtiert und dessen Vater schlägt.
Wenig später wird Joe von den Mitgliedern des Baxter-Clans belästigt, rächt sich aber kurz darauf und erschießt die Männer. Fortan quartiert er sich bei den Rojos ein und denkt sich einen Plan aus, wie er beide Familien loswerden und das Dorf von ihnen befreien kann. In einem furiosen Finale kommt es zum Duell zwischen Joe und Ramón (Gian Maria Volonté), dem Scharfschützen der Rojos. Eine Szene, die 26 Jahre später in einer weiteren legendären Trilogie zitiert werden sollte: "Zurück in die Zukunft III".
"Für ein paar Dollar mehr" (1965)
Wieder reitet ein mysteriöser Fremder (Clint Eastwood), diesmal heißt er Monco, durch die karge Landschaft und wieder sind seine Schießkünste gefragt. Die Schauplätze ähneln sich also und in der Tat spielen sogar viele der Schauspieler aus "Für eine Handvoll Dollar" mit - wenn auch in anderen Rollen. Neben Eastwood mischt zum Beispiel auch wieder der italienische Schauspieler Gian Maria Volonté mit, doch diesmal nicht als Ramón Rojo, sondern als "El Indio", Kopf einer anderen Verbrecherbande.
Die plant, die Bank von El Paso auszurauben. Das will der Fremde verhindern, vor allem aber ist er hinter dem Kopfgeld her, das auf die Mitglieder der Bande ausgesetzt ist. Denselben Plan hatte allerdings noch ein anderer Kopfgeldjäger. Der ebenso schießgewaltige Colonel Douglas Mortimer (Lee Van Cleef) will ebenfalls die Belohnung kassieren. Nach einem legendärem Duell schließen sich die beiden Konkurrenten jedoch zusammen.
"Zwei glorreiche Halunken" (1966)
Der deutsche Titel "Zwei glorreiche Halunken" verspricht erneut zwei Pistolenhelden, so wie der zweite Teil der Trilogie. Doch der internationale Titel "The Good, the Bad and the Ugly", der sich am italienischen Originaltitel orientiert, ist da ein bisschen näher an der Wahrheit. Denn tatsächlich gibt es diesmal drei Protagonisten. Da ist zum einen der Böse, der Auftragskiller Sentenza (Lee Van Cleef), der Gute, der namenlose Fremde (Clint Eastwood) und natürlich der Hässliche, das ist der Bandit Tuco (Eli Wallach).
Tuco arbeitet zunächst mit dem Fremden zusammen, als die beiden sich Belohnungen, die auf Tuco ausgesetzt sind, mit einem Trick ergaunern. Zumindest so lange, bis Tuco von dem Fremden einen größeren Anteil am Kopfgeld fordert. Sentenza ist derweil hinter einem Soldaten namens Jackson her, der eine Regimentskasse der Südstaaten-Armee veruntreut hat. Die Wege der drei kreuzen sich, als sie zusammen in der Nordstaaten-Armee landen.
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