Der Schauspieler im Porträt
Heiner Lauterbach: So rettete ihm die Liebe das Leben
Aktualisiert:
von Johanna GrauthoffHeiner Lauterbach über seine bemerkenswerte Karriere und sein Leben neben der Branche.
Bild: IMAGO/Panama Pictures
Mit 72 Jahren kann Heiner Lauterbach auf eine Laufbahn zurückschauen, die in ihrer Vielfalt und Langlebigkeit nur wenige deutsche Schauspieler erreichen. Er zählt zu den bekanntesten Gesichtern der Branche - und gleichzeitig zu denjenigen, die offen über Höhen, Tiefen und persönliche Kämpfe sprechen.
Steckbrief
Name: Heiner Lauterbach
Geburtstag: 10.04.1953
Geburtsort: Köln
Wohnort: Starnberger See
Größe: 1,80 Meter
Familienstand: verheiratet mit Viktoria Lauterbach
Kinder: 3 Kinder
Heiner Lauterbach: Schauspieler statt Sanitärunternehmer
Aufgewachsen in einer gutbürgerlichen Kölner Familie hätte vieles darauf hingedeutet, dass Lauterbach eines Tages das erfolgreiche Sanitärunternehmen seines Vaters übernimmt. Doch der Teenager sah sein Leben in einem ganz anderen Licht: Nach dem Realschlussabschluss zog es ihn die Welt des Theaters.
1970 begann er seine Ausbildung an der "Schauspielschule im Keller" in Köln. Es folgten Engagements in Würzburg, München und anderen Städten. Schon bald rückte das Kino aber immer stärker in seinen Fokus.
Sein Durchbruch im Kino
Seinen ersten Auftritt vor der Kamera hatte Heiner Lauterbach ausgerechnet in Filmen, die damals wie heute polarisieren: Der Erotikreihe "Schulmädchen-Report". Danach konnte Lauterbach seinen Erfolg immer weiter ausbauen. Vor allem mit seiner Rolle in Doris Dörries Komödie "Männer" an der Seite von Uwe Ochsenknecht wurde er schlagartig bundesweit bekannt.
Fortan gehörte er fest zum deutschen Film. Ob in Helmut Dietls Gesellschaftssatire "Rossini" mit Mario Adorf oder spätere Publikumserfolge wie "Willkommen bei den Hartmanns". Seine Leistungen wurden unter anderem mit dem Deutschen und Bayerischen Filmpreis geehrt.
Ein Leben am Limit
Privat prägten Lauterbachs jungen Jahre einen Ruf, der dem eines "wilden Hundes" entsprach. In den 1980er- und 1990er-Jahren war er ein gern gesehener Gast im Münchner Nachtleben. „Ich hatte Langeweile, also habe ich gesoffen und gehurt", so sprach Lauterbach selbst über seine damaligen Exzesse, zu denen auch Bordellbesuche oder Gruppensex gehörten. Auch in seiner Autobiografie mit dem Titel "Nichts ausgelassen" berichtet er offen über seinen damaligen Lebensstil.
Auch seine Beziehungen litten darunter. Weder die Ehe mit Schauspielerin Katja Flint, mit der er 1985 vor den Altar trat und seinen Sohn Oscar (*1988) bekam, noch die spätere Beziehung zu Jenny Elvers führten ihn aus der Spirale heraus.
Die Liebe, die alles veränderte
Eine entscheidende Wende kam erst mit Viktoria, seiner heutigen Frau. 2001 heirateten beide - doch schon in der Kennenlernphase machte sie ihm klar, dass ein gemeinsames Leben Veränderungen voraussetzen würde.
Bei unserem ersten Treffen, im Sommer 2000, war mir bereits klar, wo Heiner steht. Er hatte viel Alkohol an dem Tag getrunken.
In Interviews beschreibt sie, wie intensiv diese Zeit war. Gespräche über Alkohol, Warnungen und Grenzen: "Ich habe wirklich gekämpft, war immer an seiner Seite. Wenn da plötzlich ein Bier stand, hab ich es gegen ein Wasser ausgetauscht", so seine Frau Viktoria Lauterbach im "Welt"-Interview. Für ihren Mann war das ein Weckruf. Heute ist er dankbar für ihre harten Grenzen.
Du hast mich gezähmt, Schnuffi.
Alkohol wich neuen Routinen und Sport wurde zu seinem täglichen Ausgleich als bewusstes Gegenprogramm zu früheren Gewohnheiten. Heute lebt die Familie mit ihren zwei gemeinsamen Kindern Maya (*2002) und Vito (*2007) am Starnberger See.
Leidenschaft als Motor - auch mit 72
Auch wenn Heiner Lauterbach längst nicht mehr auf jeder Premierenfeier auftaucht, ist an Ruhestand kaum zu denken. Für den neuen ARD-Krimi "Hagen Benz - Das Böse in dir" schlüpft er erneut in eine Hauptrolle und beweist damit, dass er mit 72 Jahren noch immer zu den präsenten Gesichtern der Branche zählt.
In Interviews spricht Lauterbach offen über das Älterwerden und darüber, wie wichtig Leidenschaft für ihn sei: "Wir fühlen uns lebendig, eingebunden, bedeutsam", so der Schauspieler gegenüber der "teleschau".
Seine Überzeugung: Menschen brauchen Aufgaben, die ihnen Bedeutung geben. Eine Haltung, die erklärt, warum Lauterbach auch heute noch bereit ist, neue Rollen anzunehmen und sich immer wieder neu zu fordern.
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.
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