Keine Rente in Sicht
Hollywoods ewige Leinwandheld:innen: Mit über 80 sind sie noch dick im Geschäft
Aktualisiert:
von teleschauRobert De Niro, Anthony Hopkins und Jane Fonda (von links) stehen immer noch gern vor der Kamera.
Bild: picture alliance / Captital Pictures | Jeffrey Mayer / MPI / picture alliance / Geisler-Fotopress | Dave Bedrosian / 2024 Peacock TV LLC. All Rights Reserved / Reiner Bajo
Während in Deutschland über die Rente mit 67 gestritten wird, legen manche Hollywood-Ikonen jenseits der 80 erst richtig los. Wer für Millionen spielt, denkt eben selten ans Aufhören.
Ob Schauspieler:innen im hohen Alter für die Kunst, den Ruhm, das Geld oder einfach aus purer Leidenschaft weitermachen, spielt für die Fans kaum eine Rolle. Hauptsache, ihre Lieblingsstars liefern weiterhin das, was sie sehen wollen.
Und genau das tun viele Hollywood-Ikonen: An Rente denken sie noch lange nicht. Sie stehen mitten im Leben und arbeiten unermüdlich weiter.
Anthony Hopkins (87): Ältester Oscar-Gewinner
So wie Anthony Hopkins. Auch er ist ein Nimmermüder, der seit Jahrzehnten im Big Business spielt - zuletzt erfolgreicher denn je. Es ist ein schlichter Gedanke, doch er trifft den Nagel auf den Kopf: Wäre der Oscar-Preisträger mit 67 in Rente gegangen, wie viele großartige Rollen wären uns entgangen? Die preisgekrönte Titelrolle in "The Father" etwa oder sein aufsehenerregender Auftritt als Kaiser Vespasian im Serienspektakel "Those About To Die".
Anthony Hopkins wurde am 31. Dezember 2024 87 Jahre alt. Er ist produktiv wie eh und je. Vor knapp fünf Jahren erhielt der britische Schauspieler für seine Leistung im Demenz-Drama "The Father" (2020) einen Oscar als bester Hauptdarsteller. Er war damit der älteste Schauspieler, der jemals den begehrten Filmpreis gewann. Seine Darstellung des Ex-Psychiaters im Thriller "Das Schweigen der Lämmer", gehört zu den eindrucksvollsten der Filmgeschichte. Für diese Rolle erhielt Hopkins seinen ersten Oscar.
Hopkins kehrt als Hannibal Lecter zurück - gefährlicher denn je!
Mehrfach erfand sich Hopkins als Schauspieler neu. Selbst im fortgeschrittenen Alter schreckt er nicht vor Actionfilmen zurück ("Thor", "Collide"). Auch das Serienfach hat der Theater- und Kinodarsteller für sich entdeckt. Hopkins war der Star der ersten Staffel von "Westworld" und ist auch in "Those About To Die" das Herz der Serie. Dass er noch lange nicht ans Aufhören denkt, zeigt die beachtliche Zahl seiner bevorstehenden Projekte, darunter ein Thriller von Guy Ritchie mit dem Titel "Wife and Dog".
Anthony Hopkins in einer beeindruckenden Nebenrolle
Robert De Niro (82): Teil eines Dream-Teams
Wenn die Rede von den besten Schauspieler:innen aller Zeiten ist, fällt schnell auch sein Name: Robert De Niro. Voller Superlative ist auch die Zusammenarbeit des Method-Actors mit Regie-Genie Martin Scorsese. Insgesamt zehn Filme drehten die beiden zusammen, allen voran die Meisterwerke "Hexenkessel", "Taxi Driver" und "Wie ein wilder Stier".
Nicht immer waren die Kritiker:innen von De Niros Ausflügen ins Komödienfach gleichermaßen begeistert, doch auch hier gelang ihm Sehenswertes ("Reine Nervensache", "Meine Braut, ihr Vater und ich").
Dass De Niro noch längst nicht zum alten Eisen gehört, zeigt zuletzt seine erneute Zusammenarbeit mit Scorsese. Interessanter noch als "The Irishman" (2019) ist die Filmbiografie "Killers Of The Flower Moon" (2023), denn zum ersten Mal hat der Regisseur hier mit De Niro und Leonardo DiCaprio seine beiden Stamm-Schauspieler in einem seiner Filme vereint. De Niro erhielt für seine Nebendarsteller-Leistung eine Oscar-Nominierung, die insgesamt achte in seiner langen Karriere.
Al Pacino (85): Der ewige Pate
Es gehört zu den größten Ungerechtigkeiten Hollywoods, dass Al Pacino nur ein einziges Mal mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Den Preis erhielt er für seine Darstellung des erblindeten ehemaligen Militärs in Martin Brests Drama "Der Duft der Frauen" (1992). Dass Pacino zusätzlich acht weitere Nominierungen erhielt, unterstreicht seine außergewöhnliche Leistung.
Der Durchbruch kam mit Francis Ford Coppolas "Der Pate". Dem Gangster-Genre blieb der 1940 in New York geborene Schauspieler über die Jahre treu.
"Scarface" und "Carlito's Way" belegen das eindrucksvoll. Von "Heat" schwärmen Kinofans bis heute - nicht nur wegen der Qualität des Thrillers, sondern auch, weil Pacino und De Niro hier erstmals gemeinsam vor der Kamera standen. Zuletzt kehrte Pacino mit zwei großen Rollen zurück ins Rampenlicht: in Quentin Tarantinos "Once Upon a Time ... in Hollywood" und Scorseses "The Irishman".
Jane Fonda (87): Auch nach der Fitness-Ära fit
Ihre Zeit als Workout-Ikone liegt hinter ihr, als Schauspielerin ist sie aber weiterhin gefragt. Wie viel Energie in ihren 87 Jahren steckt, beweist sie vor allem in der Komödie: In der Sitcom "Grace und Frankie" brillierte sie an der Seite von Lily Tomlin, und in den "Book Club"-Filmen überzeugte sie neben Mary Steenburgen und der kürzlich verstorbenen Diane Keaton.
Vor der Kamera steht die Tochter von Henry Fonda und Schwester von Peter Fonda seit Mitte der 1950er-Jahre. Der Durchbruch gelang ihr 1962 mit dem Psychothriller "Wie Raubkatzen", in dem Alain Delon ihr Partner war. Mehrfach stand sie auch mit Robert Redford vor der Kamera ("Der elektrische Reiter"), und in Arthur Penns Drama "Ein Mann wird gejagt" spielte sie neben Marlon Brando. Für den Thriller "Klute" von Alan J. Pakula und das Kriegsdrama "Coming Home" erhielt sie Oscars als beste Hauptdarstellerin.
Shirley MacLaine (91): Seit 70 Jahren vor der Kamera
In einem ihrer letzten Filme, "Zu guter Letzt" (2017), spielt Shirley MacLaine eine erfolgreiche Geschäftsfrau, die sich nach ihrer Pensionierung selbst um einen wohlwollenden Nachruf kümmern möchte. Die Hollywood-Legende MacLaine selbst ist vom Ruhestand weit entfernt. Zuletzt war die heute 91-Jährige in der hochgelobten Krimiserie "Only Murders In The Building" in einer Gastrolle zu sehen.
In Erinnerung bleiben wird MacLaine auch durch ihre Zusammenarbeit mit Billy Wilder, mit dem sie die Klassiker "Das Appartement" (1960) und "Das Mädchen Irma la Douce" (1963) drehte. Ihren einzigen Oscar erhielt sie 1984 für das Drama "Zeit der Zärtlichkeit", nachdem sie zuvor fünfmal nominiert war. MacLaine gehört zu den dienstältesten Schauspielerinnen Hollywoods. Ihren Einstand feierte sie vor genau 70 Jahren mit "Immer Ärger mit Harry", einer Komödie von Alfred Hitchcock.
So sah Shirley MacLaine vor 58 Jahren aus
Dustin Hoffman (88): Reifeprüfung bestanden
Zwei Oscars, fünf Golden Globes, zahlreiche Filmklassiker auf dem Konto - und doch hat Dustin Hoffman nicht genug. Zuletzt war der 88-Jährige in Francis Ford Coppolas Mammut-Projekt - und Megaflop - "Megalopolis" (2024) auf der Leinwand zu sehen. Fernsehgeschichte schrieb er vor einigen Jahren mit "Luck", wenn auch eine unrühmliche. Nachdem mehrere Pferde bei den Dreharbeiten der um Pferdesport und Glücksspiel kreisenden Serie starben, wurde das Projekt nach wenigen Folgen eingestampft.
Seinen Durchbruch hatte der Charakterdarsteller 1967 mit der Tragikomödie "Die Reifeprüfung", die die New-Hollywood-Welle lostrat. Danach drehte er mit so renommierten Regisseuren wie John Schlesinger ("Asphalt Cowboy"), Arthur Penn ("Little Big Man") und Sam Peckinpah ("Wer Gewalt sät"). Seinen ersten Oscar erhielt Hoffman 1980 für das Beziehungsdrama "Kramer gegen Kramer", den zweiten verdiente er sich mit der Rolle eines autistischen Mannes in "Rain Man".
Harrison Ford (83): Das Actionheld-Vorbild
In "Indiana Jones und das Rad des Schicksals" schwang Ford als tollkühner Archäologe ein letztes Mal die Peitsche - mit 80 Jahren. Das ist unglaublich und vorbildlich zugleich. Als Tom Cruise kürzlich gefragt wurde, wie lange er denn noch als Ethan Hunt in den "Mission: Impossible" die Welt retten wolle, immerhin sei er auch schon jenseits der 60, verwies er auf Ford. Wenn Ford das mit 80 noch tun könne, habe er auch noch einige Jahr vor sich, lautete seine Antwort sinngemäß.
Ob Harrison Ford künftig kürzertreten wird? Vielleicht als Actiondarsteller und wohl auch als "Indiana Jones"-Darsteller, nicht aber als Schauspieler. Die hochgelobte Westernserie "1923" hat Ford just abgedreht, die Serie "Shrinking" aber, in der er einen Verhaltenstherapeuten spielt, läuft erfolgreich weiter.
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.
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