The Dark Knight

"Batman gibt es wirklich": "Galileo" trifft den Superhelden in Kanada

Aktualisiert:

von Luca K. S.

Stephen Lawrence ist ein gewöhnlicher Kanadier - bis die Sonne untergeht. Dann wird er zum Brampton Batman.

Bild: Galileo | Adobe Stock


Schon mal davon geträumt, Superheld:in zu sein? Ein Kanadier lebt genau diese Fantasie: Im Fledermauskostüm zieht er Nacht für Nacht durch die Straßen seiner Stadt. Der "Brampton Batman" hat uns erlaubt, ihn einen Tag lang zu begleiten. Wer steckt hinter der Maske und was halten die Menschen in Brampton von ihm?

Begegne dem echten Batman in dieser Folge von "Galileo X-Plorer"

"Galileo" beim Brampton Batman

Ein dunkler Ritter verbirgt sich in den Schatten der großen Stadt. Die Nacht ist sein treuester Freund, im Schutz der Dunkelheit pirscht er voran und wacht über die Straßen. Wie aus dem Nichts taucht er auf, vereitelt Verbrechen und vermöbelt Ganoven. Und so schnell wie er gekommen ist, so schnell ist er verschwunden. Die Rede ist natürlich von niemand Geringeren als Batman, der Beschützer von Gotham City. Der wahrscheinlich bekannteste Superheld der Welt. Aber Batman gibt es wirklich. Er heißt Stephen und lebt in einem Vorort von Toronto.

Unser Reporter Johannes Musial auf Streife mit dem selbsternannten Batman.

Bild: Galileo


Die Originstory

Die Geschichte des Waisen und Milliardenerben Bruce Wayne inspiriert Fans auf der ganzen Welt. Dem Kanadier Stephen Lawrance haben es die Comicbücher und Filme besonders angetan. Er lebt in Brampton, einer Stadt nordwestlich von Toronto, ist um die 40 Jahre alt und hat einen Nine-to-five-Job. Doch wenn die Sonne sinkt und die Straßen im Zwielicht verschwinden, schlüpft er in seine zweite Identität: Er wird zum Brampton Batman, eine lokale Legende.

Seit 2014 patrouilliert er jede Nacht von 23 Uhr bis 3 Uhr durch die Straßen - bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit. Er besitzt sogar ein Batmobil mit dem Nummernschild DRKNIGHT - sehr zur Freude seiner Fans. Das Batmobil ist dem Batmanfilm von 1989 nachempfunden. Sein Zuhause hat Stephen zum Batcave umgebaut. Mehrere Räume sind dem dunklen Ritter gewidmet, vollgestopft mit Batman-Fanartikeln. Als gelernter IT-Fachmann hat er sogar den Hauptraum so programmiert, dass er ihn als Bruce Wayne anspricht - per Google-Assistent.

So wie Bruce Wayne hat auch Stephen eine traumatische Story. Dabei fing alles sehr harmlos an: Mit 14 Jahren, damals Schüler einer katholischen Schule in Markham, trug er zum ersten Mal den langen Mantel seines Vaters über der Schuluniform. Er wollte seinen eigenen Stil finden. Die Mitschüler nannten ihn Batman. Das war 1990 - für Stephen der Tag, an dem er der Dunkle Ritter wurde.

Stephens Batmobil hat natürlich das passende Kennzeichen.

Bild: Galileo | Adobe Stock


Wie wurde Stephen zum Batman?

Mit 17 veränderten zwei einschneidende Ereignisse sein Leben: Im April 1993 wurde sein Vater von einem seiner Halbbrüder getötet. Stephen war nicht zu Hause, lebte aber mit ihm zusammen. Für ihn eine Parallele zu Bruce Wayne, dessen Eltern ermordet wurden.

Im Juli 1993 war Stephen zur richtigen Zeit am richtigen Ort, als ein Räuber in einer Shopping-Mall die Flucht ergriff. Stephen nahm die Verfolgung auf, sprang ihm in ein Gewässer nach und hielt den Dieb bis zum Eintreffen der Polizei fest. Der Mann wurde per Haftbefehl landesweit gesucht. Stephen bekam eine offizielle Auszeichnung und einen kleinen Auftritt im Lokalfernsehen. Zufall? Nach Stephens Auffassung eher Schicksal.

Die folgenden Jahre verliefen weniger ereignisreich: Er studierte, zog nach Brampton und nahm einen Job an. Doch sein heimlicher Traum, Batman zu sein, und die Verbundenheit, die er zu Bruce Wayne spürte, ließen ihn nie los. 2013 entschloss er sich zum ersten Mal, in den Straßen von Brampton als Batman zu patrouillieren. Ein Jahr später besorgte er sich sein eigenes Batmobil. Mit dem passenden Gefährt wurde alles offiziell: Der Brampton Batman war geboren.

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