Die letzte Show steht an

Bernarda im exklusiven Interview vor "The Voice"-Finale: So wurde sie zur Kämpferin

Veröffentlicht:

von Jan Islinger

Bernarda lächelt dem Finale im "The Voice"-Studio schon entgegen.

Bild: Joyn / Claudius Pflug


Als eines von sieben verbliebenen Talents steht Bernarda im "The Voice"-Finale 2025. Im Interview spricht die 32-Jährige über ihre emotionalsten Momente und sinniert über die Rolle von "The Voice" in der Musikbranche.


Auftritte, von denen du nie genug bekommst


Bernarda Brunovic im Interview

Bernarda ist eine der sieben Finalist:innen bei "The Voice of Germany" 2025. Bereits 2018 war sie bei "The Voice" dabei und kam bis ins Halbfinale. Dieses Jahr scheint der Titel schon zum Greifen nah. Im Interview mit "Behind the Screens" sprach sie unmittelbar vor dem Finale über ihre persönlichen Highlights und die Zukunft.

Herzlichen Glückwunsch zum Finaleinzug. Wie fühlst du dich jetzt so kurz vor der letzten Show?

Danke für die Glückwünsche! Es ist eine Mischung aus emotionaler Achterbahn und Tiefenentspannung, also angespannt sein im positiven Sinn. Es ist eine sehr gute Work-Flow-Atmosphäre. Ich kann damit sehr gut leben.

Du bist ja schon zum zweiten Mal bei "The Voice of Germany", wie unterscheidet sich deine letzte Teilnahme von der jetzigen?

Ich habe an Lebenserfahrung gewonnen. Und ich glaube, aus dieser Lebenserfahrung heraus kann ich hören und spüren, wie ich aus den gegebenen Situationen jeweils das Allerbeste herausholen kann.

Was war dein schönster, emotionalsten Moment bei "The Voice"?

Ich habe ganz viele. Sei es die Interaktion mit den anderen Kandidaten und mit den Coaches. Aber ich glaube, ein Highlight, dass mir sehr nah ging, war die megatolle Zusammenarbeit mit Clifford. Wir hatten einen ganz starken Song. Und wir haben so hart darauf hingearbeitet, dass wir beide weiterkommen.

Aber schlussendlich wollten wir einfach einen coolen Auftritt - alles andere lag ja sowieso nicht mehr in unserer Hand. Im Battle selbst passierten dann Dinge, die waren einfach größer als der Auftritt oder die Show selbst. Das war so krass und das wird mir immer im Herzen bleiben.

Was bedeutet "The Voice" für dich?

"The Voice" ist für mich eine Plattform für musikalische Vielfalt. Es kommen viele Kandidaten mit verschiedensten Stimmen, mit verschiedensten Lebensgeschichten. Und es ist eine Plattform, die zeigt "Hey, es gibt nicht nur das eine Musikbusiness".

Es gibt nicht nur das eine Musikbusiness.

Bernarda

Es sollte Platz für verschiedenste Künstler geben, ohne dass die Industrie oder irgendwelche Lebensumstände die eigene Karriere erschweren, nur weil man nicht dem klassischen Schönheitsideal entspricht.

Ich glaube, deshalb zeigt "The Voice" auch eine gewisse Verspieltheit, eine gewisse Freiheit. Vielleicht singt jemand nicht jetzt wie Beyoncé - aber das muss auch gar nicht sein. Beyoncé gibt es schon. Es geht vielmehr um Einzigartigkeit und Authentizität.

Und welche Bedeutung hat "The Voice" für dich persönlich?

Schon während "The Voice" 2018 wurde Musik zu meinem Hauptberuf. Natürlich ist es eine Plattform, die dir viele Türen öffnen kann. Am Ende ist "The Voice" ein ganz toller Part meiner Lebensgeschichte.

Aber ich sehe mich nicht nur als Musikerin, sondern als Mensch, der auch zig andere Interessen hat. All das verdient eine Stimme. Und daher ist "The Voice" für mich auch mehr als eine Show. Es ist eine Stimme, ein Kommunikationsmittel.

Du bist eine echte Fighterin, hast zwei Uni-Abschlüsse, bist Trau-Rednerin, Marathonläuferin. Wo nimmst du nur all diese Energie her?

Ich hatte schon immer meine Ziele. Als es damals in der Schule geheißen hat, ich sei ja blind, nicht sehend, wollte man mich am liebsten direkt in ein Internat und in eine Wohngruppe oder eine geschützte Werkstatt stecken. Da dachte ich "Geht's eigentlich noch?"

Ich habe das gemacht, weil ich es liebe.

Bernarda

Von da an hab ich mir vorgenommen, für alle meine Ziele und Träume zu kämpfen. Und dafür lohnt es sich, zu kämpfen. Am Ende bin ich nur "nicht sehend". Und klar, das ist scheiße. Aber ich will nicht heulend zu Hause rumsitzen und auf irgendwas warten, sondern später auf mein Leben zurückblicken und sagen "Hey, ich habe das gemacht, weil ich es liebe".

Wie war denn die Zusammenarbeit mit deinen Coaches Michi und Smudo?

Als ich verkündet habe, dass ich ins Team Fanta komme, hat mein Herz schon ein bisschen einen Salto gemacht. Ich war und bin richtig, richtig happy.

Die beiden sind so sympathisch und einfach ganz, ganz tolle Coaches. Sie haben mich mehrfach aus meiner eigenen Komfortzone gelockt.

Ich meine nur schon "Freedom" zum Beispiel. Es kommt ja nicht alle Tage vor, dass ich einen Beyoncé-Song singe. Das war stimmlich natürlich ein total anderer Approach zu dem, was ich normal so singe - das durfte ich total auskosten.

Du hast jetzt deinen eigenen Song, den du erstmals im Finale performen wirst. Wovon handelt er und was bedeutet dir das?

Ja, er heißt "The Rain". Auch, wenn der Titel unscheinbar klingen mag, ist die Message dahinter durchaus komplex und in vielerlei Hinsicht interpretierbar. Das Lied dreht sich um Romantik, zwischenmenschliches Vertrauen, Kommunikation, Ehrlichkeit, aber auch Verletzlichkeit, Verwundbarkeit und Menschlichkeit.

Am Ende geht es darum, dass wir Menschen nicht perfekt sind und das so auch ruhig mal anerkennen können. Wir alle haben verletzliche, liebevolle, aber auch fiese Seiten. Ein bisschen Demut schadet nie …

Mit welchem Künstler, welcher Künstlerin würdest du gerne mal zusammenarbeiten, wenn dir alle Türen offenständen?

Ich habe eigentlich sehr viele Träume. Ich würde am liebsten mit Leuten wie Joss Stone und all diesen R&B-Künstlern zusammenarbeiten. Oder wenn wir Richtung Pop gehen, wäre es mir eine Ehre, etwas mit Callum Scott zu machen. Eine Kollabo mit ihm wäre schon wahnsinnig, wahnsinnig toll. Auch die Fantas haben nächstes Jahr ihre letzte große Tour. Mit ein bisschen Glück ergibt sich ja da eine Zusammenarbeit.

Das Finale von "The Voice of Germany" siehst du am Freitag, 12. Dezember 2025, um 20:15 Uhr in SAT.1 und im Livestream auf Joyn.


Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

Mehr entdecken