Seine persönliche Bilanz

"Eigentlich gab es nur krasse Momente!" Vascos "The Voice"-Rückblick im Interview

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von Martin Meyer, Nicola Schiller

Vasco kann es kaum erwarten, seinen eigenen Song live im Finale zu performen!

Bild: Joyn/Claudius Pflug


"The Voice"-Finalist Vasco spricht im exklusiven Joyn-Interview über seinen eigenen Song, seine emotionalsten Momente und die Zusammenarbeit mit Shirin David. Welcher Auftritt war für ihn die "Kirsche auf dem Sahnehäubchen"? Und wie hat er gelernt, an sich selbst zu glauben?


Auftritte, von denen du nie genug bekommst


Vasco im Interview

Erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Einzug ins Finale. Wie fühlst du dich jetzt, so kurz davor?

Man schaut auf die Zeit ein bisschen mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Ich bin super vorfreudig, aber auch ein bisschen aufgeregt - natürlich, weil man immer sein Bestes geben möchte.

Eigentlich freue ich mich mehr als alles andere, dass ich das große Finale noch mal nutzen kann, um meine eigenen Songs zu präsentieren. Um zu zeigen, was ich kann und die Leute noch ein letztes Mal mitzunehmen und abzuholen.

Kannst du uns mehr zu deinem eigenen Song erzählen? Um was geht es und was bedeutet er dir?

Das ist ein Empowerment-Song. Also gib nicht auf, du weißt, dass du das schaffen kannst: Glaube an dich, glaube an uns. Ich sage immer dazu, dass der Song nicht unbedingt für jemanden ist, sondern ich den Song eigentlich auch zu mir selber singe, und dass das eigentlich die Message. Der Gedanke dahinter war, dass man ihn unterschiedlich interpretieren kann.

Für mich ist es diese Selbstkritik, die ich ablegen muss und der Glaube an mich selber, den ich mehr mitnehmen muss und an dem ich jetzt auch sehr gearbeitet habe. Auf der anderen Seite kann es aber auch eine Beziehung sein, die gerade kaputtgegangen ist und jemand will aber sagen: "Hey, guck mal, glaubt man uns, wir kriegen das wieder hin". Also es soll wirklich ein Empowerment auf verschiedensten Ebenen sein.

Welche Entwicklung hast du deiner Meinung nach bei "The Voice" durchgemacht?
Ich habe durch "The Voice" eine Einstufung bekommen, wo ich mich als Sänger im Vergleich zu anderen befinde. Ich habe früher immer das Gefühl gehabt, ich bin vielleicht erste oder zweite Bundesliga und über mir gibt's noch ganz viele Olympia-Sportler, die einfach krasser singen als ich. Mittlerweile habe ich für mich gelernt, dass ich auch schon bei Olympia mitspiele. Ich bin vielleicht nicht der Olympia-Meister, aber ich spiele auf jeden Fall oben mit.

Ich habe auf der Reise auf jeden Fall mitgenommen, dass ich meine Auftritte immer mehr genießen kann. Auch wenn sie subjektiv vielleicht nicht perfekt waren, ist es für mich immer noch das wichtigste, Sachen zu transportieren. Dass andere Leute das fühlen, was ich sage und verstehen, was ich ausdrücken möchte. Das wurde mir auch immer wieder gefeedbacked, auch über Social Media - von Leuten, die mich gar nicht kennen und das ist eigentlich wunderschön.

Gab es in der Staffel einen ganz besonderen Moment, der dir am meisten im Gedächtnis bleibt?
Es gibt so viele krasse Momente, je mehr ich nachdenke, desto mehr kommen. Der erste krasse Moment war natürlich, als ich in der Blind Audition von diesem Klavier aufgestanden bin und dann auf einmal den ganzen Saal stehen sehe, inklusive dieser fünf Coaches und alle applaudieren und man hört nur "Wow, wow, wow"! In meinem Kopf war da auch nur wow, wow, wow! Das war einer der krassesten Momente in meinem ganzen Leben.

Der nächste war das Battle mit Oxa. Ich glaube, die ganze Zeit der Battles war unglaublich krass und intensiv, weil ich mich mit Oxa auch sehr, sehr gut verstanden habe von Moment eins. Wir haben zusammen so was Großes geschaffen, was auch wieder so eine Explosion der Gefühle war. Also eigentlich gab es nur krasse Momente.

Du hattest ja noch ein Highlight als du bei der "European League of Football" die Hymne gesungen hast. Wie war das, vor 40.000 Menschen zu singen?
Extrem aufregend. Das war bis jetzt das größte Ding, was ich in meinem Leben gemacht habe. Vor 40.000 Menschen zu singen, das ist eine Zahl, die kann man gar nicht fassen. Das dann zu sehen, war schon überwältigend. Und dann zu wissen, dass es noch live ausgestrahlt wird, ist tatsächlich noch mal die Kirsche auf dem Sahnehäubchen. Es war eine riesengroße Ehre, sowohl die deutsche als auch die österreichische Nationalhymne zu singen.

Wirst du durch deine Teilnahme bei "The Voice" jetzt auch auf der Straße erkannt?
Auf der Straße wurde ich noch nicht erkannt. Aber ich habe viele Auftritte mit meiner Band gehabt dieses Jahr und da wurde ich immer mal wieder erkannt. Also deutschlandweit und österreichweit gab es ganz viele Leute, die dann gesagt haben: "Oh, du bist doch bei 'The Voice'. Können wir ein Bild machen?". Das finde ich immer ganz toll. Mich verwundert es immer selber, weil ich jetzt nicht das Gefühl habe, ich bin bekannt oder berühmt. Aber ich finde es immer schön, weil mir das zeigt, dass den Menschen das wichtig ist, mich zu unterstützen, mich zu sehen und es gut finden, was ich mache.

Schau dir hier nochmal die "The Voice"-Halbfinal-Show an

Wie war denn die Zusammenarbeit mit Shirin? Hat sie dir besondere Tipps gegeben?

Die Zusammenarbeit mit Shirin hat eigentlich schon in der Blind Audition angefangen, als sie sich umgedreht hatte, weil es mir da schon gesagt hat: "Vasco, man merkt bei dir, du bist sehr unsicher oder perfektionistisch und diesen Vergleich mit anderen, das musst du ablegen!". Das war das, woran wir ganz viel gearbeitet haben. Der nächste Schritt war dann die Battle-Phase. Da wusste ich, ich, singe gegen Oxa und sie ist auch eine krasse Performerin. Das war für mich dann so das Ding, schaffe ich das überhaupt? Also stimmlich vielleicht, ja, aber dann noch Performance-technisch. Da haben wir ganz viel dran gearbeitet, dass Shirin mir immer wieder gesagt hat: "Vasco, schau mal, das, was du machst, ist doch total krass!". Dadurch habe ich gelernt, es irgendwann auch zu glauben und anzunehmen. Es war ein Prozess, aber einer der wichtigsten Prozess in meinem Leben.

Was denkst du, wie das Finale ausgehen wird?

Ich denke, jeder könnte gewinnen. Ich war im Halbfinale super überrascht, was für ein großen Schritt noch mal alle qualitativ nach oben gemacht haben. Ich hätte es jedem gegönnt, hier im Finale zu stehen. Ganz ehrlich, jetzt könnte alles passieren. Ich gebe mein Bestes, dass ich das Ding nach Hause hole - für mich, für meine Freunde, meine Familie und alle, die mir folgen. Aber ich freue mich für jeden anderen. Und das ist super schön, wenn es egal ist und man nicht mehr neidisch sein muss, weil man die Person einfach so gerne hat.


Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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