Der "Teflon-Don"
"Gotti" auf Joyn: Die wahre Geschichte des New Yorker Mafia-Bosses jetzt streamen
Aktualisiert:
von Lars-Ole GrapJohn Gotti war der mächtigste amerikanische Mafia-Boss in den 1980ern und 1990ern.
Bild: picture-alliance / dpa | Ipol Schneider 2271
John Gotti war nicht irgendein Mafioso - er war der Star der New Yorker Unterwelt. Mit Stil, Charme und skrupelloser Härte schaffte er es ganz nach oben.
"Gotti" (2018): Mord, Macht und die Maske des Vorstadtbürgers
Macht, Intrigen und Kugelhagel - das Leben des berühmt-berüchtigten Mafia-Bosses John Gotti liest sich wie ein Hollywood-Drehbuch. Das Krimi-Drama "Gotti" bringt die Geschichte des hochrangigsten und berüchtigtsten Mobsters der 1980er und 1990er-Jahre in New York auf deinen Bildschirm - und es geht um mehr als nur schicke Anzüge und mafiöse Machtspiele.
New York, 1986: Ein kaltblütiger Mord am Mafia-Oberhaupt Paul Castellano erschüttert die Unterwelt - beauftragt von keinem Geringeren als John Gotti (John Travolta). Mit diesem blutigen Coup übernimmt Gotti das Kommando über die mächtige Gambino-Familie - und wird über Nacht zur berüchtigtsten Figur der amerikanischen Mafia.
Während das FBI ihn jagt, lebt Gotti anscheinend das perfekte Doppelleben: Familienvater, Gentleman, Mafia-Boss - und dank der Loyalität seiner Frau Victoria (Kelly Preston) bleibt seine Fassade lange unangetastet. Kein Wunder, dass man ihn bald nur noch den "Teflon-Don" nennt - an ihm bleibt einfach nichts haften. Doch das Spiel mit dem Feuer droht komplett zu eskalieren, als Sohn John Gotti Jr. (Spencer LoFranco) eine fatale Entscheidung trifft. Plötzlich gerät nicht nur sein Imperium ins Wanken, sondern auch Gottis vermeintliche Unantastbarkeit.
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John Gotti: Der Pate mit Popstar-Attitüde
Vergiss Al Capone - in den 1980ern und 1990ern hatte die US-Mafia ein neues Gesicht: John Gotti. Charmant, skrupellos und medienwirksam wie ein Rockstar - Gotti war nicht nur der Boss der berüchtigten Gambino-Familie, sondern auch das Aushängeschild der sizilianischen Cosa Nostra.
Während das FBI ihn zum Staatsfeind Nummer eins erklärte, flanierte er in Designeranzügen durch New York, war Stammgast in Edelclubs und ließ sich gerne mit Stars blicken. Sein Markenzeichen: ein breites Grinsen, coole Sprüche - und die Fähigkeit, sich immer wieder aus dem juristischen Würgegriff zu winden. Doch je größer das Ego, desto tiefer der Fall: Gotti glaubte sich unantastbar - bis ihm seine Arroganz zum Verhängnis wurde.
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Vom Straßenjungen zum Mafia-König
Geboren 1940 als eines von 13 Kindern in der rauen Bronx, wuchs John Gotti in bitterer Armut auf - doch er träumte schon früh davon, einmal ganz oben zu sein. Statt in der Schule saß er lieber auf den Straßen von Brooklyn, wo er bald zum Anführer der Fulton-Rockaway Boys wurde, einer wilden Straßengang mit großem Einfluss. Hier lernte er, wie man Respekt erzwingt - und wie man in die geheime Welt der organisierten Kriminalität eintaucht.
Anfangs begnügte er sich noch mit Fracht- und Autodiebstählen, doch Gotti wollte immer höher hinaus. Sein Ziel: die Spitze der mächtigen Gambino-Familie, die das New Yorker Unterwelt-Imperium kontrollierte. Unter dem strengen Auge von Capo Aniello Dellacroce wurde Gotti zu einem echten Mafioso. 1974 musste er wegen des Mordes an James McBratney vor Gericht. Doch dank eines cleveren Verteidigers wurde die Anklage auf Beihilfe zum Totschlag reduziert. Der Hintergrund? McBratney hatte zuvor den Neffen des Gambino-Bosses Carlo Gambino entführt und ermordet - ein brutaler Machtkampf in der Schattenwelt.
John Gotti gegen Paul Castellano: Der brutale Machtkampf um die Spitze der Gambino-Familie
John Gotti stieg dank seines Mentors Aniello Dellacroce schnell in die oberen Ränge der Gambino-Mafia auf - doch der Boss-Thron blieb vorerst besetzt. An der Spitze saß Paul Castellano, der 1976 von Carlo Gambino persönlich zum Nachfolger erkoren wurde - und das, obwohl viele eigentlich Dellacroce auf dem Thron gesehen hätten.
Castellano setzte auf saubere "White-Collar-Kriminalität": Erpressung, Geldwäsche und ein striktes Drogenverbot, das er mit harter Hand durchsetzte. Für viele ein Sicherheitsnetz - für Gotti ein einschränkendes Korsett, das die Familie ausbremste. Er sah im Drogenhandel den echten Goldrausch und spürte, dass Castellanos strenge Führung ihn immer weiter einengte.
Das Ende der Freundschaft kam, als Castellano plante, Gotti und seine Verbündeten wegen Drogengeschäften vor ein Mafia-internes Tribunal zu stellen. Für Gotti der Wendepunkt - ein Schritt, der alles verändern sollte und den Gangsterkrieg um die Gambino-Spitze entfachte.
Mafia-Regeln gebrochen: Das "Steakhouse-Massaker" und seine Folgen
1985 geriet Paul Castellano gehörig unter Druck: Das FBI rückte ihm immer dichter auf die Pelle, und auch in den eigenen Reihen brodelte der Unmut gegen den New Yorker Mafia-Boss. Castellano zog sich deshalb in seine Villa auf Staten Island zurück und zeigte sich kaum noch in der Öffentlichkeit.
Doch John Gotti hielt sein Ziel vor Augen, an die Spitze der Gambino-Familie aufzusteigen. Unter dem Vorwand, über die Zukunft der Mafia zu sprechen, lockte er Castellano zu einem Treffen ins New Yorker Sparks Steakhouse. Am 16. Dezember 1985 um 17:26 Uhr stiegen Castellano und sein Vertrauter Thomas Bilotti vor dem Restaurant aus dem Wagen - nur um Sekunden später von vier Männern in Trenchcoats mit sechs Schüssen auf offener Straße niedergestreckt zu werden.
John Gotti verfolgte das brutale Spektakel, das später als das berüchtigte "Steakhouse-Massaker" Schlagzeilen machte, aus seinem Auto auf der anderen Straßenseite - um sicherzustellen, dass seine Befehle auch wirklich ausgeführt wurden.
Doch der Mord an Paul Castellano verstieß gegen grundlegende Mafia-Regeln: Einen Boss einfach ohne Erlaubnis der "Kommission" - des obersten Gremiums der fünf New Yorker Mafia-Familien - zu töten, war ein absoluter Tabubruch. Mit diesem gewagten Coup katapultierte sich John Gotti jedoch an die Spitze der Gambino-Familie - und wurde zum bekanntesten Mafioso der 80er. Die Medien tauften ihn wegen seiner Anzüge "Dapper Don" - doch bald darauf sollte sich sein Spitzname erneut ändern.
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"Teflon-Don": Wie John Gotti zur Mafia-Ikone wurde
Nachdem John Gotti 1986 Paul Castellano ausschalten ließ und die Führung der Gambino-Familie übernahm, stieg er zum neuen König der New Yorker Unterwelt auf. In Maßanzügen, mit Dauergrinsen im Gesicht und einem Faible für öffentliche Auftritte spielte er den selbsternannten "Volks-Mafioso". Medien, Fans und Gegner - alle schauten fasziniert zu.
Das FBI hingegen arbeitete rund um die Uhr, um ihm das Handwerk zu legen. Doch so oft man ihn auch anklagte - wegen Mord, Schutzgelderpressung oder Verschwörung - Gotti glitt jedes Mal durch die Finger der Justiz. Drei Prozesse, drei Mal Freispruch. Das gelang ihm besonders durch eine geschickte Kombination aus juristischen Manövern, Einschüchterung von Zeug:innen und mutmaßlicher Bestechung von Geschworenen. Und so wurde aus dem Mann im Designeranzug der legendäre "Teflon-Don" - nichts blieb an ihm kleben.
Doch das änderte sich in den 1990ern. Ausgerechnet Salvatore "Sammy the Bull" Gravano, Gottis rechte Hand und loyaler Killer, lief zur Gegenseite über. Er glaubte, Gotti wolle ihn loswerden - also packte er zuerst aus. Gravano verriet alles: Namen, Orte, Abläufe. Mit seinen Aussagen riss er für die Strafverfolgungsbehörden den Vorhang zur Welt der Gambinos auf - und Gotti mit in den Abgrund. Die Beweise, die das FBI jahrelang vergeblich suchte, lagen plötzlich auf dem Tisch. Und der "Teflon-Don", der sich all die Jahre unbesiegbar fühlte, stand nun schutzlos da.
John Gottis Ende und Vermächtnis
1992 endete John Gottis Höhenflug abrupt. Vor Gericht wurde er schließlich in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen, inklusive des Mordes an Paul Castellano. Das Urteil: lebenslange Haft ohne Chance auf Bewährung.
Doch trotz der Gefängnismauern blieb Gotti bis zu seinem Tod durch Kehlkopfkrebs im Alter von 61 Jahren der unangefochtene Boss der Gambino-Familie. Sein Reich verlor zwar nach und nach an Macht, doch sein Name hallt weiter nach - als Synonym für brutale Dominanz, glamourösen Größenwahn und den unvermeidlichen Fall eines Mafia-Imperiums.
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