Von Rambo bis Bud Spencer

Quentin Tarantino trauert: Filmplakat-Meister Renato Casaro ist gestorben

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von teleschau

2023 war Renato Casaro noch Gast beim Film-Festival von Venedig. Jetzt ist der begnadete Filmplakat-Künstler gestorben.

Bild: 2023 Getty Images/Vittorio Zunino Celotto


Renato Casaro ist gestorben. Die Filmwelt trauert um den vielleicht größten Illustratoren ihrer Geschichte. Sieben Jahrzehnte lang schuf er ikonische Motive für die größten Stars und Blockbuster des Kinos. Casaro wurde 89 Jahre alt.

James Bond, Snake Plissken, Rambo, Terminator - Renato Casaro malte sie alle. Die größten Stars, von Robert De Niro über Clint Eastwood und Kevin Costner bis Leonardo DiCaprio, ließen sich für Filmplakate von ihm porträtieren. Jetzt ist der wohl größte Illustrator der Kinogeschichte im Alter von 89 Jahren in seinem Geburts- und Wohnort Treviso in Italien gestorben. Hollywood trauert. Star-Regisseur Quentin Tarantino erklärte: "Er ist der Maestro der Motive."

Renato Casaro malte alle Plakate für Filme und Veranstaltungen mit der Hand. Über die "jungen Kollegen", die Photoshop nutzten, rümpfte er oft die Nase. Durch seine kunstvolle Arbeit wurden etliche seiner Filmplakate so bekannt wie die dazugehörigen Filme. Unter seinen über 1.000 Werken fanden sich auch fast alle deutschen Plakate der Filme mit Bud Spencer und Terence Hill. Zwei davon, "Zwei wie Pech und Schwefel" und "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle", findest du auf Joyn.

Quentin Tarantion: "Renato war der Maestro der Motive"

Renato Casaro war früh von der grafischen Kunst begeistert - und vom Kino. Als 17-Jähriger arbeitete er an der Kino-Fassaden-Dekoration mit. Sein Lohn: freier Eintritt. Er ging seinen Weg konsequent, machte zunächst ein Volontariat in einem angesehenen Atelier in Rom und gründete mit 21 sein eigenes. Damit war er der jüngste selbständige Film-Illustrator. Sein erstes Plakat schuf er 1956 für den deutschen Film "Zwei blaue Augen" mit Marianne Koch und Claus Holm.

Deutschland lag ihm am Herzen und wurde ein Zentrum seines Wirkens. So schuf er nicht nur viele Plakate von internationalen Blockbustern für den deutschen Markt ("Der mit dem Wolf tanzt", "Rambo II - Der Auftrag", "Conan der Zerstörer", "Zwei glorreiche Halunken", "Es war einmal in Amerika"), sondern zwischen 1993 und 2010 auch alle Plakate für die Karl-May-Festspiele und Aushänge für Circus Krone oder Circus Roncalli.

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Auch Leonardo DiCaprio stand Renato Casaro Modell

Unter den Fans von Terence Hill und Bud Spencer ist Casaro eine Legende, weil er beginnend mit "Die rechte und die linke Hand des Teufels" fast alle Motive für ihre Haudrauf-Filme malte. Eine enge Zusammenarbeit und Freundschaft entwickelte sich mit Kult-Regisseur Sergio Leone, für den Casaro oft tätig war und zum Beispiel für die "Dollar-Trilogie" und "Es war einmal in Amerika" die Plakate entwarf.

Casaros Kunst strahlte bis in die Gegenwart. Quentin Tarantino ist nur einer der vielen Casaro-Fans in Hollywood. Für seinen bislang letzten Film "Once Upon a Time... in Hollywood" mit Leonardo DiCaprio und Brad Pitt sicherte sich der Kult-Regisseur die Kunstfertigkeit des italienischen Genies.

Bis zuletzt arbeitete Casaro in seinem Atelier. Jetzt ruht seine magische Hand für immer. Seine Plakate, mit denen er ganze Generationen von Filmfans zum Träumen brachte und ins Kino lockte, bleiben bestehen.

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Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.

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