Der "Backpack-Killer"
True-Crime-Vorlage: Dieser australische Serienmörder prägte "Wolf Creek"
Aktualisiert:
von Nicola SchillerDer "Backpack-Killer" Ivan Milat gilt als einer der berüchtigtsten Serienmörder Australiens.
Bild: Alex_stock.adobe.com; prehistorik_stock.adobe.com; picture-alliance / dpa | epa AFP
Ivan Milat geht in die australische Kriminalgeschichte ein. Zwischen 1989 und 1992 tötete der "Backpack-Killer" mindestens sieben Menschen, darunter auch drei deutsche Urlauber:innen. Die Mordserie erschütterte das ganze Land und wurde später zur düsteren Vorlage für den Horrorfilm "Wolf Creek".
Grauen im Outback: Australien jagt sadistischen Serienmörder
In den frühen 1990er-Jahren versetzt eine Reihe von schockierenden Entdeckungen die australische Bevölkerung in Angst und Schrecken. Im abgelegenen Belanglo State Forest, südwestlich von Sydney, entdecken Wanderer die sterblichen Überreste mehrerer Personen. Die Opfer, meist junge Rucksacktourist:innen. Sexueller Missbrauch und Hinweise auf Folter: Die grausamen Details, die die Ermittler:innen nach und nach ans Licht bringen, deuten auf einen Serienmörder hin.
19 bis 22 Jahre jung: Milats Opfer suchten das Abenteuer und fanden den Tod
Schnell gerät Ivan Milat ins Visier der Polizei. Er kommt aus schwierigen Verhältnissen. Zusammen mit seinen 13 Geschwistern wächst er unter gesellschaftlich schwierigen und teils gewalttätigen Bedingungen auf. Ivan ist schon seit Jugendtagen polizeibekannt. Erst ist es nur Diebstahl, doch mit 27 wird er beschuldigt, zwei Anhalterinnen entführt, mit einem Messer bedroht und eine von ihnen vergewaltigt zu haben, bevor sie fliehen konnten.
Seine Taktik behält der "Backpack Killer" bei. Immer wieder gabelt er Anhalter:innen auf den langen Straßenabschnitten zwischen Sydney und Melbourne auf. Die jungen Tourist:innen sind zwischen 19 und 22 Jahre alt. Auf der Suche nach Abenteuer und Freiheit reisen sie mit dem Rucksack quer durch den australischen Kontinent. Milat bietet ihnen eine Mitfahrgelegenheit an, die zum Todesurteil werden soll.
"Sie verließen sich auf die Hilfsbereitschaft der Autofahrer", sagt Dr. Tyrone Kirchengast, Kriminologie-Experte an der Universität Sydney. Trampen gehört für viele Backpacker dazu - damals wie heute. Doch dank Smartphones, Tracking-Apps und anderer digitaler Helfer sei man heute deutlich sicherer unterwegs, erklärt Dr. Kirchengast.
Es war eine Zeit vor Mobiltelefonen - sie waren komplett isoliert.
Enthauptungen und Kopfschüsse: Die bestialen Taten des "Backpack-Mörders"
Ivan Milat entführt die Backpacker:innen und bringt sie in den Belanglo State Forest, wo er sie auf bestialische Weise foltert, tötet und in flachen Gräbern verscharrt. Manche Opfer werden enthauptet, andere weisen mehrere Kopfschüsse auf, als wären sie für "Schießübungen benutzt worden", wie es in australischen Medien heißt.
Die Entdeckung der Leichen löste eine landesweite Suchaktion aus. Die Polizei stand vor einer Mammutaufgabe, denn die abgelegene Gegend und die spärlichen Beweise erschwerten die Ermittlungen erheblich.
Bis der Hinweis eines britischen Touristen schließlich die Aufmerksamkeit auf Milat lenkt. Wie die Mordserie des "Backpack Killers" gestoppt werden konnte und warum mit seiner Verhaftung eine der größten polizeilichen Ermittlungen der australischen Geschichte begann, erfährst du am 21. November um 20:15 Uhr in der True-Crime-Doku "Mord unter Palmen" bei Kabel Eins und live auf Joyn.
Der Schatten von Ivan Milat: "Wolf Creek"
Einige Filme der Horror-Geschichte greifen auf reale Vorfälle zurück: Wahre Begebenheiten hinter Horrorfilmen: Diese 5 Geschichten sind echt.
So wie Ed Gein als Vorlage für "Texas Chainsawmassacre" diente, war Ivan Milat das reale Vorbild für "Wolf Creek", einen australischen Horrorfilm aus dem Jahr 2004.
Ein Roadtrip, der zum Albtraum wird: Drei junge Backpacker:innen sind auf einem unvergesslichen Trip durch das Outback der australischen Westküste. Weite Landschaften, spektakuläre Natur, perfekte Fotomotive - doch die Idylle täuscht.
Nachdem ihr Auto nicht mehr anspringt, bietet ihnen Mick Taylor (John Jarrat), ein scheinbar harmloser Einsiedler, seine Hilfe an. Was die jungen Reisenden nicht ahnen: Der gemütliche Lagerfeuerabend wird zum Horrortrip. Mick ist ein sadistischer Psychopath, der die Gruppe in sein abgelegenes Camp verschleppt, wo sie unmenschliche Qualen erleiden müssen.
Du willst noch mehr über "Wolf Creek" erfahren? Psycho-Killer Mick Taylor feiert nach elf Jahren sein Comeback.
Nichts für schwache Nerven
Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.de ('Behind the Screens' Deutschland) veröffentlicht.
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