Von Herausforderungen, Dialektcoaching und Outfitchecks
Hilde Dalik im exklusiven Interview zur Bestsellerverfilmung von "Zuagroast - Ein Gartenkrimi"
Aktualisiert:
von Marlene Sofie W.Silvia Schneider und Hilde Dalik
Bild: Gebhardt Productions/Stefanie Leo
Für den neuen Film "Zuagroast - Ein Gartenkrimi" verwandelt Schauspielerin Hilde Dalik gemeinsam mit einem Dreh- und Schauspiel Team Burgenland in ein lebendiges Set. Die Komödie erzählt die Geschichte von Vera Horvath, die nach beruflichen Rückschlägen ins Burgenland zurückkehrt und sich dort zwischen Dorfleben, Familie und Eigenheiten der Region behaupten muss. Der Film ist ab 1. Oktober 2025 auf Joyn verfügbar.
Hier kannst du nun Hilde Dalik in "Zuagroast - Ein Gartenkrimi" sehen!
Liebe Hilde,
Warum ist das Burgenland deiner Meinung nach die ideale Filmkulisse?
Die Frage stellt sich nicht, wenn man da ein bisschen herumschaut… Es ist jetzt nicht so flach wie an anderen Orten im Burgenland. Es ist hügelig, es ist eine wunderschöne Landschaft, es gibt sehr viele schöne Häuser. Und gerade diese Arkadenbögen, Häuser, Höfe, die sind natürlich wunderschön. Und die kommen auch vor bei uns.
Welche Erfahrungen oder Herausforderungen gab es beim Dialekt-Coaching am Set?
Ich hatte keinen Vorsprung, weil der Dialektcoach hat einen Dialekt gesprochen, der sehr speziell für eine Gegend hier ist, das “Hianzisch", glaube ich. Und das sind viele Wörter, die auf Ui oder I enden. Zwischenzeitlich haben wir auch die Theorie gehabt, dass er das alles nur erfunden hat, weil es wirklich anders klingt, als man es gewohnt ist. Aber das gibt‘s tatsächlich. Und nein, ich hatte keinen Vorsprung. Ich musste es mir erlernen. Ich habe es aber ein bisschen vernachlässigt. Und bei mir war das alles auch nicht so wahnsinnig schlimm, weil die Vera, die ist zwar hier geboren, aber die ist dann nach Wien gegangen und hat die Welt bereist und kommt ja mit diesem Film wieder zurück in ihr Dorf, wo sie herkommt.
Was sind deine Lieblingsszenen am Set?
Ich habe sehr viele, ich glaube, sehr viele Lieblingsszenen. Es waren einige, die eine gewisse Herausforderung waren, weil wir auch Tiere am Set hatten. Die Szenen mit den Tieren finde ich sowieso toll. Meine Lieblingsszenen sind, wo mehrere Menschen am Set sind. Weil die sind auch immer eine gewisse Herausforderung, weil halt sieben Leute einen Dialog führen, miteinander sprechen und was zu spielen haben. Und das ist dann herausfordernd für die Konzentration. Aber es ist schön, weil viele Kolleg:innen mit mir zusammen einfach lustige Szenen gespielt haben.
Hier erfährst du mehr über die tierischen Schauspieler der Bestsellerverfilmung
Wie tickt die Figur Vera Horvath?
Sie ist eine Checkerin, sie erledigt die Dinge, sie durchschaut Menschen, sie beobachtet sehr genau. Sie - und das lernen wir gleich zu Beginn - hat ihren Job verloren und muss deshalb ins Burgenland zurückgehen. Also sie ist gezwungen dazu wieder da zu landen. Ihre Tochter freut sich überhaupt nicht darüber, die sagt, du hast mein Leben zerstört. Mit diesen Herausforderungen muss sie umgehen und ich finde das macht sie ganz gut und da kann ich mir auch ein Beispiel nehmen.
Vera ist eine neugierige, "gschaftige", herzliche Journalistin. Wie hast du dich dieser Figur angenähert?
Einerseits gibt’s ja eine fantastische Romanvorlage - wo natürlich viel mehr drinnen steht, als in einem Drehbuch. Da habe ich schon einiges an Hintergrundinformation über Vera gefunden. Und andrerseits haben wir viel geprobt. Den Luxus hat man bei Fernsehproduktionen selten. Wir haben uns vor der Drehzeit in unterschiedlichen Konstellationen getroffen und sind viele Szenen durchgegangen. Der Vorteil ist, man hat schon an der Szene gearbeitet, bevor man ans Set kommt. Man muss nicht erst bei Null anfangen. Das spart Zeit, gibt Sicherheit und lässt dadurch Raum, dass dann im Moment viel entstehen kann.
Vera kommt zurück in ihr Heimatdorf und landet mitten in einem Mordfall. Wie verwandelt man einen vermeintlichen Rückschritt in eine Chance?
Den vermeintlichen Rückschritt verwandelt Vera selbst in eine Chance. Diese Chance haben wir ihrem Charakter zu verdanken. Vera ist kein Opfer der Umstände, sie ist eine Kämpferin. Sie wird immer einen Weg finden. Sie ist der Frosch im Milchreinderl, der strampelt, nicht der jammert. Darüber hinaus hat Vera ihre Mama Hilda, die immer – auch ungefragt - eine Lösung parat hat.
Frauenfreundschaften ziehen sich als roter Faden durch die Handlung. Wie wichtig war dir dieser Aspekt beim Spielen?
Es ist schön, dass sich da was geändert hat. Frauenfreundschaften in Filmen gibt’s noch nicht so lang. Das hat erst langsam mit Thelma und Louise angefangen vor 30 Jahren. Wir wurden eher als Konkurrentinnen dargestellt, als Beiwagerl der männlichen Hauptfigur, als sexualisiertes Objekt.
Vera begegnet ihrer ersten Liebe Tom. In den Romanen von Martina Parker ist die Liebesgeschichte noch nicht auserzählt. Welches Ende prognostizierst, oder wünscht du den beiden?
Vera und Tom verbindet nicht nur die erste große Liebe, sondern auch eine Freundschaft. Die beiden kennen einander seit vielen Jahren, sie mögen und respektieren einander, obwohl, oder weil sie auch ihre Schwächen kennen. Sie wären eigentlich das perfekte Paar. Wenn da nicht die Bindungsangst von Tom wäre…
Mit welchem Kostüm werden wir Vera sehen?
Die trägt viel Jeans, also ich habe jetzt auch die Jeansjacke an, ich trage gerade ein spezielles Kostüm für einen Einbruch, deswegen bin ich eher mit gedeckten Farben unterwegs heute, aber sonst ist sie auch bunt und ein bisschen im Hippie-Look. Cowboy Boots trägt sie. Ich finde das zeigt auch den Charakter von der Vera, eine Lebensfreude, eine Haltung zum Leben, die eben mit Lust und Liebe ist.
Danke liebe Hilde für das Interview!
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Dieser Beitrag wurde ursprünglich auf Joyn.at ('Behind the Screens' Österreich) veröffentlicht.
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