
zeit.geschichte: ORF Legenden - Paul HörbigerJetzt kostenlos streamen
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Folge vom 28.11.2025: zeit.geschichte: ORF Legenden - Paul Hörbiger
Zum 125. Geburtstag Paul Hörbigers erinnert eine ORF-III-Neuproduktion von Günter Kaindlstorfer an eine österreichische Ikone: den leutseligen, charmanten und vielseitigen Schauspieler, der als Verkörperung der „österreichischen Seele“ galt. Der 1894 geborene Sohn eines weltbekannten Wissenschafts-Esoterikers und einer Handschuhmacherin begründete gemeinsam mit Bruder Attila und Schwägerin Paula Wessely die Schauspiel-Dynastie der Hörbigers. In rund 250 Spielfilmen und unzähligen Theaterrollen spielte Hörbiger über sechs Jahrzehnte hinweg sympathische Volkstypen wie Fiaker, Heurigensänger oder Dienstmänner, aber auch Ärzte, Kavaliere und Künstlerfiguren wie Schubert, Strauß oder Grillparzer. Der zunächst auf den gemütlich-kauzigen Wiener festgelegte Publikumsliebling spiegelte auch in seinem Verhalten während der NS-Zeit den „Durchschnitts-Österreicher“ wider: 1938 unterstützte er die Propaganda zum „Anschluss“ und wurde zu einem der meistbeschäftigten Schauspieler im Dritten Reich; 1944 setzte ihn Goebbels auf die „Gottbegnadeten-Liste“. Gegen Kriegsende schloss sich Hörbiger einer Widerstandsgruppe an, unterschätzte jedoch seine Gefährdung und wurde wegen „Hochverrats“ zum Tode verurteilt. Das Kriegsende rettete ihm das Leben. Danach setzte er seine Karriere nahtlos fort und drehte einige seiner erfolgreichsten Filme, darunter „Der Hofrat Geiger“ (1947), „Der dritte Mann“ (1949) und „Hallo, Dienstmann“ (1952). Mit Partnern wie Hans Moser, Theo Lingen oder Hans Holt prägte er das Bild des österreichischen Nachkriegsfilms entscheidend. Bildquelle: ORF/ORF III

